Am Samstag spielt er mit Juve um die Champions-League-Krone
Darum wechselte Higuain in die Challenge League zu Locarno

Kein Witz: Superstar Gonzalo Higuain stand 2006 für kurze Zeit bei Locarno unter Vertrag.
Publiziert: 02.06.2017 um 13:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:17 Uhr
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Im Sommer 2006 für kurze Zeit bei Locarno unter Vertrag: Juventus-Turin-Superstar Gonzalo Higuain.
Foto: TOTO MARTI
Martin Arn und Maurizio Urech

Im Sommer 2006 gelingt Locarno ein Transfercoup: Die Tessiner sichern sich 50 Prozent der Transferrechte an Jungstürmer Gonzalo Higuain von River Plate. Doch der Argentinier trägt das weisse Trikot nie. Noch bevor Locarno die 6 Millionen Franken nach Buenos Aires überweist, wechselt Higuain für 18 Mio. zu Real Madrid. Drahtzieher ist der israelische Spielervermittler Pini Zahavi, der auch den Chelsea-Verkauf an Roman Abramowitsch eingefädelt hatte.

Dazu verpflichtet Locarno die argentinischen Natispieler Fernando Belluschi und Claudio Lopez sowie die Paraguayer Domingo Salcedo und Marcos Caceres. «Ein Team für die Champions League», spottet damals die argentinische Zeitung «La Nacion», «stattdessen verliert Locarno 0:2 gegen  Kriens.» Keiner der Südamerikaner hat je für Locarno gespielt.

Wegen des dubiosen Higuain-Deals ermittelte die Staatsanwaltschaft 2007 wegen Geldwäsche gegen den damaligen Locarno-Präsi Stefano Gilardi. Dieser sagte, dass der Transfer «absolut legal» gewesen sei. Ein Verfahren wurde keines eröffnet.

In Argentinien genoss Locarno damals den zweifelhaften Ruf als Drehscheibe für Transfers, weil der argentinische Staat mehr als 25 Prozent Steuern bei Spielerverkäufen erhob. Die Profis wurden zu einem geringen Preis in die Schweiz verschachert und danach für einen vielfach höheren Betrag an der Steuerbehörde vorbei weiterverkauft.

Inzwischen hat sich der Transferwert von Higuain verzehnfacht. Im letzten Sommer wechselte er für 90 Millionen von Napoli zu Juventus.

Mit Juve will er nun die Champions League gegen Real gewinnen. Es wäre eine grosse Genugtuung. Bei Real habe er gehen müssen, weil Präsident Perez «Argentinier nicht ausstehen» könne, wie Higuains Vater nach dem Verkauf an Napoli sagte. Bei Locarno wars anders. Dort liebte man Südamerikaner – auch wenn sie nie für die Tessiner spielten.

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