«Air Ronaldo»
So hoch stieg «CR7» beim Kopfball-Treffer

José Mourinho steht vor einem Totalschaden mit Real – trotz eines Ronaldo-Supertors gegen seine alte Liebe.
Publiziert: 13.02.2013 um 22:43 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:01 Uhr
Von Alain Kunz

Die Meisterschaft ist längst gelaufen – 16 Punkte Rückstand auf Barcelona. Und nach dem 1:1 im Bernabeu gegen Manchester United droht Real-Coach José Mourinho das volle Pleitenprogramm. Es ist dasselbe Resultat wie im selben Stadion gegen Barcelona im spanischen Cup. Und zum Rückspiel werden die Königlichen sowohl im Old Trafford wie im Camp Nou als Aussenseiter antreten.

Innert nicht mal zwei Wochen kann Mourinho bei Real alles verlieren, was noch zu verlieren ist. Dass der grossmäulige Portugiese seinen bis 2016 laufenden Vertrag erfüllen darf, gilt schon seit längerem als ausgeschlossen. Ein Out am 27. Februar selbst im «Verlierer-Wettbewerb» Cup könnte als Katalysator der Trennung wirken. Weil es eben gegen Barça geht.

Dabei kann man Real nicht vorwerfen, nicht alles getan zu haben. Schon nach wenigen Minuten trifft Coentrão bloss den Pfosten – der oft geschmähte David de Gea hatte den Ball ans Gestänge gelenkt.

Kurz darauf schlägts ein, aber im Tor von Casillas-Vertreter Diego Lopez. Sergio Ramos lässt Danny Welbeck einen Moment aus dem Augen. Schon stehts 1:0 für die unbequemen Gäste.

Doch Glamour-Boy Ronaldo stellt die Uhren nach einer halben Stunde wieder auf null. Bedanken kann er sich da nicht nur bei Flankengeber Angel di Maria, sondern vor allem bei ManU-Captain Patric Evra. Der bewunderte Ronaldo bei dessen Hammer-Kopfball ebenso sehr wie sein Playboy-Häschen Carla.

Ronaldo scheint beim Ausgleichstreffer beinahe in der Luft zu stehen. Mit unglaublicher Kraft schraubt er sich hoch und lässt Evra in der unteren Etage stehen. Auf Twitter schreibt etwa Arsenal-Schweizer Martin Angha: «Air Jordan? Ich finde, es sollte Air Ronaldo heissen. Wie hoch kann der eigentlich springen?»

Real powert weiter. Doch die Madrilenen haben auch Dusel, dass Robin van Persie bloss die Latte und danach das Leder aus acht Metern nicht voll trifft (72.). So bleibts beim Remis.

Ein Resultat, mit dem Mourinho nicht gut leben kann. Das ihn aber nicht an der Verpflichtung hindern wird, mit ManU-Coach Alex Ferguson nach dem Spiel eine Flasche Rotwein zu trinken. Eine beiden lieb gewordene Tradition, die Mou zu seiner Porto-Zeit mit der ersten mitgebrachten Flasche akut gefährdete. Weinkenner Sir Alex tat Mous Fusel als «Lack-Entferner» ab. Seither kosten Mourinhos Flaschen über 400 Franken.

Im andern Spiel rettet Innenverteidiger Mats Hummels Dortmund im Kühlschrank von Schachtjar Donezk mit einem Kopftor in der 87. Minute ein 2:2. Eine Top-Ausgangslage für die Elf von Jürgen Klopp. Sebastian Kehl sagt: «Ich denke, dass wir es zuhause packen werden.»

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