Was beschäftigt? Wer kommt? Wer geht?
So stehts um die Challenge-League-Klubs

Der Saisonstart steht vor der Tür. BLICK hat sich bei den zehn Challenge-League-Klubs nach dem aktuellen Stand der Dinge erkundigt.
Publiziert: 09.09.2020 um 20:41 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2020 um 09:03 Uhr
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Xamax muss sich nach dem Abstieg wieder finden.
Foto: keystone-sda.ch
Fussballredaktion

Xamax
Nach dem Abstieg in die Challenge League muss sich der Klub erst einmal wieder finden. Verwaltungsratspräsident Christian Binggeli strebt auch nicht den sofortigen Wiederaufstieg an. «Wir machen der Mannschaft keinen Druck. Unser Team ist eine riesige Baustelle und die muss zuerst installiert werden», sagt er. Xamax hat bereits einige Neuzugänge vermeldet. Unter ihnen Ex-YB-Kicker Pedro Teixeira, der bereits zum zweiten Mal für die Neuenburger kickt und Goalie Anthony Mossi (26), der in der vergangenen Saison beim FC Wil unter Vertrag stand. Xamax plant noch weitere Spieler zu verpflichten. Denn: 16 Spieler verlassen das Team von Coach Stéphane Henchoz, da ihr Vertrag nicht verlängert wurde. Fünf weitere waren ausgeliehen und sind nun zu ihrem Stammklub zurückgekehrt – so zum Beispiel Marcis Oss (Spartaks), Taulant Seferi und Léo Seydoux (beide YB). Topskorer Raphael Nuzzolo, der wohl wichtigste Spieler (14 Tore in 34 Spielen) bei Xamax, hat seinen Vertrag bis 2022 verlängert.

Thun
Der FC Thun erlebt nach dem Abstieg in die Challenge League Wochen des grossen Umbruchs. Präsident Markus Lüthi ist weg, Sportchef Andres Gerber soll ihn an der nächsten Generalversammlung ersetzen. Finanziell müssen die seit Jahren klammen Berner Oberländer den Gürtel noch enger schnallen – selbst das Engagement von Investor PMG verringert sich aufgrund des Absturzes in die Zweitklassigkeit vertragsbedingt. Trotzdem: Der FC Thun will so schnell wie möglich wieder rauf. Ob das Team von Coach Marc Schneider, der weiterhin das Vertrauen der Klubführung erhält, direkt wieder aufsteigt? Das hängt wohl stark von der Kaderzusammensetzung ab. Stürmer Simone Rapp ist schon weg (Lausanne). Basil Stillhart wechselt nach St. Gallen und der langjährige Goalie Guillaume Favre (33) zu Meister YB. Wichtige Leistungsträger wie Ridge Munsy, Matteo Tosetti, Grégory Karlen und Chris Kablan starten mit Thun hingegen in die neue Saison.

GC
Im sportlichen Bereich ist GC daran, die Mannschaft für die kommende Saison zusammenzustellen. Nach Abgängen von Topskorer Mychell Chagas, Oliver Buff, Andreas Wittwer, Nassim Ben Khalifa und allen voran Captain Vero Salatic müssen grosse Lücken gefüllt werden. Neben einem neuen Trainer, Joao Carlos Pereira, haben die Hoppers zahlreiche Neuzugänge verkündet, die die Verzahnung mit den sich ebenfalls im Fosun-Konstrukt befindenden Wolverhampton Wanderers immer wieder zum Vorschein bringen. «Durch den Umbau des Teams werden die kommenden Tage und Wochen sehr wichtig sein. Die Spieler sollen zueinander finden und zur Einheit werden», so der Klub. Abseits des Rasens plant GC, die bevorstehenden Heimspiele für die Zuschauer mit verschiedenen Massnahmen attraktiver zu gestalten: «Der Klub führt diverse Marketingaktionen durch und baut das Fanartikelsortiment massiv aus. Zudem werden neue Zusammenarbeitsformen mit Sponsoren ausgeklügelt.» Präsident Sky Sun meint zum Umbruch im Klub: «Es gab bereits einige Veränderungen – und es wird noch weitere geben.» Auf lange Sicht will Sun die Grasshoppers «zurück an die Spitze des Schweizer Fussballs» führen: «Darauf arbeiten wir hin.»

Winterthur
Der FC Winterthur investiert sehr viel Zeit in die Bewältigung der Corona-Krise. «Um auch finanziell das Beste herauszuholen, muss die Balance zwischen Schutz/Prävention und Wirtschaftlichkeit/Verlustminimierung gefunden werden», so der Klub. Was das Kader anbelangt wird nach über zehn Abgängen und einigen neuen Spielern weiterhin nach Verstärkung auf verschiedensten Positionen gesucht. Die Zürcher starten zudem mit einem neuen Rasen in die Saison und – trotz Corona-Krise – mit neuen Sponsoren. Man habe keine verloren, im Gegenteil. Ein weiteres Thema bei den Zürchern ist das Frauenteam, mit dem man die Mission «Aufstieg in die Nati B» in Angriff nehmen möchte.

Kriens
Corona und alle Nebenerscheinungen sind ein grosses Thema beim SC Kriens. Finanziell komme man bisher durch, sagt der Verein, doch man müsse den Gürtel nochmals enger schnallen. Vor allem im Kader haben die Innerschweizer kreative Lösungen gefunden. So zum Beispiel mit Burim Kukeli. Er ist neu nicht mehr nur Spieler, sondern auch Assistenztrainer. Das Kader ist unter anderem mit Liridon Mulaj von Absteiger Xamax erweitert worden. Abgänge gibts bisher sieben. Darunter Jan Elvedi. Der Bruder von Nati-Star Nico Elvedi kickt neu in der 2. Bundesliga (SSV Jahn Regensburg). Kriens möchte auch diese Saison das Optimum aus den vorhandenen Möglichkeiten herausholen und das mit Erfolgscoach Bruno Berner, der seinen Vertrag, trotz der tollen Saison, nochmals um ein Jahr verlängert hat.

Wil
Beim FC Wil lag der Fokus in den letzten Tagen voll auf der Trainersuche – seit Montag gilt diese offiziell als beendet. Neuer Chefcoach in Wil und damit Nachfolger des zum FC Basel abgewanderten Ciriaco Sforza (50) ist Alex Frei (41). Was die Spieler-Transfers anbelangt gehts für einige zurück in die Super League. So zum Beispiel für den Topskorer Kwadwo Duah (12 Tore in 35 Spielen). Duah ist bereits beim Vizemeister St. Gallen im Einsatz.

Stade Lausanne Ouchy
Stade Lausanne Ouchy startet mit einem neuen Trainer in die Saison. Meho Kodro (53) heisst der Neue. Er ersetzt Andrea Binotto (49). Der Aussenseiter der letzten Saison beendet die Spielzeit auf dem fünften Tabellenplatz. Sie sprechen es zwar nicht aus, aber ihrer Mentalität zufolge hat man sich für die neue Saison höhere Ziele gesetzt. «Jedes Spiel möchten wir gewinnen», so der Klub. Das Kader wurde unter anderem mit Christoper Routis (Ex-Servette) und Mersim Asllani (Ex-GC) erweitert. Neu ist auch die Trainings-Struktur. Es wird nicht mehr abends, sondern morgens trainiert und nicht mehr vier bis fünf Mal pro Woche, sondern sechs bis sieben Mal. Und wenn alles klappt, dürfen sie von ihrem Stadt-Rivalen die Pontaise als Spielstätte erben. Man sei noch in den Verhandlungen mit der Stadt, aber die Zeichen stehen gut.

Aarau
Die Aargauer haben sieben runden vor Schluss mit Stephan Keller einen neuen Trainer verpflichtet. Keller ersetzt Patrick Rahmen, der 71 Spiele mit den Aargauern bestritt. Nach der Corona-Zeit und dem Präsidentenwechsel (seit Juni 2020 Philipp Bonorand) ist eine Neuausrichtung im Gang. Das Ziel in der neuen Saison ist klar: ein Platz in der oberen Tabellenhälfte, sagt Sportchef Sandro Burki. Dafür wird vermehrt auf junge Spieler gesetzt. Neben Neuzugängen aus dem Nachwuchs wird unter anderem auch der Belgier Bryan Verboom verpflichtet. Drei, vier weitere Transfers sollen noch dazu kommen. Vor allem in der Verteidigung muss noch was gehen. Persönlichkeiten wie unter anderem Marco Schneuwly (Karriereende) und Markus Neumayr (vereinslos) haben den FC Aarau verlassen.

Schaffhausen
In der zweiten Saison nach der Klubübernahme durch Roland Klein will Schaffhausen einen Schritt vorwärts kommen. Star-Trainer Murat Yakin baut nach der schwierigen Saison mit Rang 9 das ganze Kader um. Diverse neue Spieler sind verpflichtet, darunter Goalie David Da Costa (34) vom FC Lugano. Die FCZ-Legende ersetzt damit den 19-jährigen Calvin Heim, der an den FC Dietikon in die 1. Liga ausgeliehen wird. Auch ein Trio aus Uruguay ist da. Mit Guillermo Padula erhält der FCS einen Innenverteidiger, die Offensive wird mit den Stürmern Rodrigo Pollero und Emiliano Mozzone verstärkt. Die Transferoffensive krönen die beiden Rodriguez-Brüder mit Ex-FCZ- und St. Gallen-Spieler Roberto sowie Ex-FCZ- und Lugano-Spieler Francisco. Die grosse Frage neben dem Feld: Wird der Zoff mit Ex-Klubbesitzer- und Stadionvermieter-Familie Fontana beigelegt?

Chiasso
Wie üblich bleibt bei den Grenzstädtern nach dem Abschluss der Saison (fast) kein Stein auf dem anderen. Dazu kommt noch die Posse um Trainer Zichella der nach einem Tag und Meinungsdifferenzen mit Sportchef Carboni den Bettel hinschmeisst und durch Raineri ersetzt wird. Die Verträge mit den Ex-Super-League-Spielern Martignoni und Rossini werden nicht verlängert, beide haben inzwischen bei der AC Bellinzona unterschrieben. Pollero unterschreibt beim Ligakonkurrenten Schaffhausen. Bei vielen anderen Profis ist die Zukunft noch offen. Geholt hat man mit Stephan Andrist einen Routinier. Dazu, wie üblich, junge Talente aus der U21 von Basel und Servette und auch von Sampdoria Genua.

Externe Inhalte
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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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