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Während neue GC-Bosse zurückrudern
Abtretender GC-Präsi Rietiker wird jetzt Skilehrer

GC ist ein polysportiver Klub. In 12 Sektionen wird Sport und Networking betrieben. Oberster Boss ist ein Ruderer. Auch der neue Chef der Krisen-Fussballer kommt aus dem Wassersport. Und er rudert mächtig zurück! Sein Vorgänger wiederum hat ganz andere Pläne.
Publiziert: 10.06.2019 um 19:03 Uhr
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Da schien noch alles in Ordnung: Rietiker und Forte sollten bei GC das Ruder herumreissen.
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Max Kern

27 Tage nach dem Platzsturm von Luzern, der gleichzeitigen 0:4-Klatsche gegen den FCL und dem definitiven ersten Abstieg seit 70 Jahren ist bei GC noch lange keine Ruhe eingekehrt - im Gegenteil. Statt mit Vollgas den Wiederaufstieg anzustreben, rudern die GC-Oberen zurück. Und verärgern damit ihre treue Gefolgschaft.

Rechtsanwalt Dr. Andras Gurovits, ein Ruderer, streicht mit Hilfe von CEO Manuel Huber, der noch bis Mitte Juli im Amt ist, das Budget von 20 auf 13,6 Millionen zusammen. Das Ganze passiert mit dem Segen von Zentralpräsident Andres Iten, ebenfalls ein Ruderer. Der Fussball-Rekordmeister und ehemalige Nobelklub, der seinen 27. und letzten Titel 2003 im Berner Neufeld-Stadion mit einem Sieg gegen den heutigen Meister YB feierte, will in der zweithöchsten Liga nur noch biederes Mittelmass sein.

Nicht mal Forte kennt sein Team

Zu viel für die Fans! Nicht nur sie fordern in den Internet-Foren den Rücktritt von Ex-Präsident Stephan Anliker, «als Mehrheits-Aktionär, Verwaltungsrat und Person». Auf Google sackte die Bewertung seiner Architektur-Firma «Ducksch Anliker» am Freitag auf eine Durchschnittsnote von 1,3 (von 5 möglichen)!

Nächsten Mittwoch beginnt im Campus in Niederhasli ZH die erste Vorbereitung auf eine Challenge-League-Saison mit GC. Mit welchen Spielern? Nicht mal Trainer Uli Forte, der unter falschen Voraussetzungen zu GC gelockt und von den neuesten Umstürzen in den Ferien überrascht wurde, weiss es. Die Spieler müssen zum Teil bis zu 50 Prozent Lohn-Reduktion schlucken (BLICK vom 24. April). Forte war von den beiden Mehrheits-Aktionären Anliker und Peter Stüber Anfang April versprochen worden, auch bei einem allfälligen Abstieg mit vollen Kassen den Wiederaufstieg anzustreben. Mit denselben Versprechungen im Gepäck hat auch Sanierer Stephan Rietiker sein Amt als Präsident und Nachfolger von Anliker angetreten.

Nach nur neun Wochen ist Rietiker bereits wieder Geschichte. Am letzten Mittwoch legt er - wie auch die Basler Berater Georg Heitz und Bernhard Heusler - sein gut bezahltes Mandat nieder! Der ehemalige Oberst im Generalstab sagt: «Ich bin angetreten, um GC so schnell wie möglich wieder in die Super League zu führen. Den jetzt beschlossenen Plan könnte ich nicht glaubwürdig vertreten und habe mich deshalb entschlossen, die Aufgabe jemandem zu überlassen, der von diesem Vorgehen überzeugt ist.» Es ist Ruderer Gurovits, laut GC-Medienmitteilung «Kind einer ungarischen Flüchtlings-Familie aus Zürich-Oerlikon.»

Rietiker wird Skilehrer

Ein Übernahme-Angebot des ehemaligen Verwaltungsrates Michael Th. Schwarz in der Höhe von 14,4 Mio. Fr. hätte Mercedes-Händler Stüber (bald 80), der die Führung seines Unternehmens im Juli an Tochter Dr. Katrin Stüber abgibt, zugestimmt. Doch Anliker lehnt ab.

Schon vor Wochen prüften Klein-Aktionäre, die ehemalige Führung mit einer Verantwortungsklage vor Bezirksgericht zu ziehen. Zuletzt ist ihnen ziemlich sauer aufgestossen, dass CEO Huber von Anliker doch mit einer Abgangsentschädigung von 250 000 Fr. vergoldet wird. Geld, das locker für zwei gute Spieler gereicht hätte.

Am Freitag, 19. Juli, startet die Challenge-League-Saison. Für Schmalspur-GC beginnt sie mit dem zweiten Geisterspiel als Folge der Spielabbrüche von Sion und Luzern in diesem Frühling.

25 Ultras, die in der Swisspor-Arena das Spielfeld enterten, sind mit Stadion-Sperren von zwei bis fünf Jahren bestraft worden.

Wo Ex-Präsident Stephan Rietiker den Saisonauftakt verfolgt, ist nicht klar. Womöglich im Schnee. Der Mediziner steckt mitten in der Ausbildung zum Skilehrer. Jetzt gerade auf dem Stubaier Gletscher im Tirol.

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
15
15
31
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
15
6
27
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
15
-4
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
15
-7
17
8
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
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