Vor 1 Jahr kam Muri an den Munot
Schaffhausen kämpft mit den Folgen der Yakin-Ära

Weniger Zuschauer, weniger Siege, Spieler auf dem Sprung: Bei Schaffhausen gibt’s keine Aufbruchstimmung mehr wie vor einem Jahr. Aber die Super-League-Lizenz wird beantragt.
Publiziert: 29.12.2017 um 18:24 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:40 Uhr
1/4
In der Altjahrswoche 2016 wird Murat Yakin als Schaffhausen-Trainer präsentiert.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Michel Wettstein und Matthias Dubach

Es ist genau ein Jahr her: Schaffhausen präsentiert zwischen Weihnachten und Neujahr Murat Yakin als neuen Trainer. Der Meistercoach übernimmt das Challenge-League-Schlusslicht –macht den FCS zum besten Rückrundenteam und in der neuen Saison zum ungeschlagenen Leader, ehe er zu GC wechselt.

Ein Jahr danach kämpft Schaffhausen mit den Folgen der märchenhaften Yakin-Ära. «Unser erfolgreicher Fussball unter Muri war Fluch und Segen gleichzeitig», sagt Geschäftsführer Marco Truckenbrod. Der Segen: Der Abstieg ist kein Thema mehr wie noch vor einem Jahr, wie Präsident Aniello Fontana feststellt: «Wir haben jetzt 36 Punkte, damit steigt man nicht mehr ab. Das war unser Zwischenziel für Ende Jahr.»

Der Fluch: Der Erfolg weckte Begehrlichkeiten. Neben den Yakin-Brüdern gingen die Stammspieler Christian Zock und André Luis Neitzke mitten in der Saison zu Sion. Truckenbrod: «Bei Super-League-Angeboten sind wir machtlos und können uns nur mit den guten Ablösen trösten.» Auf Yakin folgte Boris Smiljanic, er kassierte 6 Pleiten in 12 Ligaspielen, überwintert nach Verlustpunkten auf Rang 3. Truckenbrod: «Nach Muri hätte es jeder Trainer schwer gehabt.»

Schaffhausen spürt Muris Abgang auch finanziell: Es setzte ein Zuschauerschwund ein, mit durchschnittlich 1621 Eintritten belegt der FCS nur Rang 7 bei den Fans. Fontana: «Wir haben aber 20 Prozent mehr als im Stadion Breite. Und der Schnitt im Jahr 2016 ist über 2000.» Trotzdem redet beim FCS längst niemand mehr von den einst erträumten 2500. Truckenbrod: «Wir sind im Budget von 1500 Zuschauern.»

Aber muss der Gürtel enger geschnallt werden? «Wir haben keine finanziellen Probleme», versichert der Geschäftsführer. Doch der gesundheitlich wieder angeschlagene Klubboss Fontana sagt auch: «Langfristig kann man in einem solchen Stadion nur in der Super League überleben.» Schaffhausen wird die SL-Lizenz beantragen, obwohl Leader Xamax 10 Punkte voraus liegt. Im Minimum soll Smiljanic den FCS in den Top-4 halten, auch wegen den Rangprämien der Liga (z.B. 300´000 Franken für Rang 2). Doch noch ist ungewiss, ob Yakin Ex-Spieler wie Jean-Pierre Rhyner oder 11-Tore-Mann Tunahan Cicek plötzlich noch zu GC lotst!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
15
15
31
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
15
6
27
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
15
-4
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
15
-7
17
8
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
10
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?