Schützenhilfe fürs Barrage-Wunder
GC muss auf diesen Ex-Hopper hoffen

Bruno Berner könnte mit Kriens noch den vierten Platz holen. Der Ex-Hopper spielt aber auch das Zünglein an der Barrage-Waage: Mit einem Sieg gegen Vaduz täte er GC einen grossen Gefallen.
Publiziert: 02.08.2020 um 12:08 Uhr
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Bruno Berner und der SC Kriens blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück.
Foto: keystone-sda.ch
Marco Mäder

Er ist wahrlich nicht zu beneiden. Kriens-Trainer Bruno Berner (42) wird heute gegen Vaduz einmal mehr mit einer regelrechten Rumpftruppe auflaufen müssen. «Ich habe genau 12 Feldspieler und zwei Goalies zur Verfügung», sagt er und kann sich ein schon fast schmerzhaftes Lachen nicht verkneifen. «Gegen Winterthur letzten Donnerstag hab ich bei meiner ersten Auswechslung den dritten Goalie für den zweiten Goalie bringen müssen. Dann hatte ich noch zwei Spieler auf der Bank.»

Umso beeindruckender deshalb, dass der SC Kriens seit dem Re-Start doch 15 Punkte geholt hat und deshalb vor dem letzten Spiel noch mit dem vierten Schlussplatz liebäugeln darf. Berner ist stolz. «Was die Jungs leisten, ist für unsere Verhältnisse Weltklasse! Unser Klub und unser Kader sind nicht dafür aufgestellt, alle drei bis vier Tage ein Spiel zu absolvieren.»

Viele Verletzungen, Absenzen und vorzeitige Abgänge machen dem SCK zu schaffen. Man habe deshalb vor Wochen bei der Liga beantragt, Spieler vom Partnerverein Luzern zur Verfügung gestellt zu bekommen. Ohne Erfolg. Kriens hätte nur die Möglichkeit gehabt, Hilfe von den eigenen A-Junioren oder Kicker aus der 4. Liga zu holen. «Wir hatten keinen Leistungsabbau – sondern ein Personalabbau», meint Berner nüchtern.

«Alles ausser Fussball»

Heute möchte der 42-Jährige mit seinen 12 Feldspielern die Saison erfolgreich beenden. Sollte es letztlich für Rang 4 reichen, wäre dies umso schöner. Berner: «Unser Ziel war der Ligaerhalt. Dennoch fände ich es für die Jungs top, wenn wir es packen würden. Für das Geleistete hätten wir es verdient.»

Aber nicht nur die Innerschweiz drückt Kriens die Daumen. Motivierende Grüsse kommen auch aus Zürich. Denn nur wenn Vaduz heute im Kleinfeld nicht punktet, hat GC im Fernduell (gegen Winterthur) noch eine Chance, den Barrage-Platz zu erreichen.

Ausgerechnet Berner, der Ex-Hopper, der mit GC zwei Meistertitel gefeiert hat, spielt also das berühmte Zünglein an der Waage. «Wir wollen unser Spiel machen und den bestmöglichen Sportsgeist auf den Platz bringen», sagt Berner. «Letztlich entscheiden Vaduz und GC. Wenn die ihre Jobs nicht machen, können auch wir nichts dran ändern.»

Nach dem Vaduz-Spiel gehts in die wohlverdienten Ferien. Zwei Wochen. «Ich gebe meinen Spielern kein Programm mit», meint Berner. «Sie sollen alles machen – ausser Fussball.» Berner selbst hat keine Verschnaufpause. «Ab Montag planen wir die neue Saison. Wir wollen vorwärts machen. Sollten wir im September wirklich in die neue Saison starten können, dann haben wir nach den Ferien vier Wochen Vorbereitungszeit», rechnet Berner.

Und hofft wohl, dass er mit mehr als 12 Feldspielern den Trainingsauftakt planen kann.

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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