Schlammschlacht artet aus
Wirbel um Skandal-Investor beim FC Chiasso

Chiasso-Boss Nicola Bignotti wollte einen Geschäftsmann aus Peru als Investor gewinnen. Doch jetzt wird er von diesem mit heftigen Vorwürfen attackiert.
Publiziert: 28.05.2020 um 01:42 Uhr
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War schonmal in der Schweiz: Der damalige Minderheitsaktionär Pablo Betancur (l.), hier mit Lugano-Boss Angelo Renzetti 2015 beim Super-League-Aufstieg.
Foto: Keystone
Matthias Dubach

Weiterspielen oder nicht? Diese Frage ist beim FC Chiasso in den Hintergrund gerückt. Im Vordergrund ist hier eine Schlammschlacht sondergleichen zwischen der Klubführung und dem skandalumwitterten Geschäftsmann Pablo Betancur aus Peru, der beim Challenge-League-Letzten eigentlich einsteigen will (BLICK berichtete).

Das Verrückte beim Riesen-Zoff im Tessin: Im Clinch liegen Betancur und Nicola Bignotti, der starke Mann im Klub. Also die beiden Personen, die vor wenigen Wochen noch ein Herz und eine Seele mit Ideen für den notorisch klammen Verein waren – jetzt sind sie total verfeindet!

Den Anfang zu dieser Kehrtwende in Rekordzeit macht ein Interview von Betancur bei «ilmiochiasso.ch», einer Fan-Plattform. Der Peruaner schildert, dass er einen interessierten Partner aufgetrieben habe, doch dieser habe sich nach der Buchprüfung zurückgezogen.

Steigt Betancur nun doch nicht ein?

Betancur: «Bignotti sollte visieren, dass der Jahresabschluss korrekt ist. Das hat er nicht gemacht und stattdessen Namen im Handelsregister geändert!» Das bezieht sich auf die überraschende Ernennung von Brunello Donati zum Generaldirektor anstelle von Bignotti, dieser ist offiziell nur noch Geschäftsführer.

Und Betancur legt nach: «Bignotti hat sportlich nichts erreicht, ist inkompetent und hat viel Geld mit absurden Verträgen für den Verwaltungssektor verschwendet. Bestimmte Zahlen sind zu seinen persönlichen Gunsten unausgewogen. Dabei müssten die bestbezahlten Angestellten die Spieler sein.» Solange sich daran nichts ändert, werde er sich bei Chiasso nun doch nicht engagieren.

Beschwerde wegen Rufschädigung

Die Replik vom Klub lässt nicht lange auf sich warten. Chiasso als Verein und Bignotti als Privatperson haben wegen rufschädigenden Aussagen beim Staatsanwalt eine Beschwerde eingereicht. «Das sind unbegründete Anschuldigungen. Wir lassen nicht zu, dass der Verein auf diese grobe Weise in den Schmutz gezogen wird», schreibt Chiasso in einer Stellungnahme.

Wo liegt die Wahrheit? Nach BLICK-Informationen aus dem Tessin dürften Betancurs Aussagen näher bei der Realität liegen als es Chiasso lieb sein kann.

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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