Schaffhausen-Kader ist viel zu gross
Trainer Yakin steckt im Transfer-Dilemma

Murat Yakin droht der Fall in die Promotion League. Aber Verstärkungen konnte der FCS-Startrainer bisher nicht holen.
Publiziert: 23.01.2020 um 20:31 Uhr
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Murat Yakin hat den grössten Kader im Schweizer Profi-Fussball.
Foto: Roger Albrecht/freshfocus
Matthias Dubach

Masse statt Klasse! Abstiegskandidat Schaffhausen hat zum Auftakt der Wintervorbereitung das grösste Kader im Schweizer Profifussball. 30 Mann führt die offizielle Liga-Webseite Anfang Januar für den Challenge-League-Vorletzten auf, weil da schon die beiden neuen Verteidiger Yves Kaiser und Mirza Mujcic mit drauf sind.

30 Spieler? Viel zu viele für FCS-Trainer Murat Yakin (45). Der Star-Coach der Schaffhauser sagt nach dem Testspiel gegen Zürich: «Es ist klar: Wir müssen abspecken. Wir suchen nach Lösungen.»

Yakin steckt aber im Dilemma: Auf der Kontingentsliste ist nur noch ein Platz frei. Der FCS darf reglementarisch nur noch einen Spieler über 21 Jahren verpflichten.

Ex-FCZ-Meisterspieler Nikci muss gehen

Dabei müssen wegen des drohenden Falls in die Promotion League für die harmlose Offensive dringend Verstärkungen her. Doch weil das FCS-Budget begrenzt ist, muss der Trainer zuerst Spieler loswerden, ehe er neue verpflichten kann. Und er wird sie einfach nicht los.

Dabei hat der Ex-Nati-Star längst Spieler mit im Sommer auslaufenden Verträgen informiert, was Sache ist: «Bei ihnen waren wir so fair und haben informiert, dass es in dieser Konstellation nicht weitergehen wird, damit sie sich umschauen können.»

Neben einigen Leihspielern stehen deshalb auch die beiden Team-Oldies Paulinho (37, ex Aarau und GC) und der oft verletzte Ex- FCZ-, -YB-, -Nürnberg- und -Union-Berlin-Spieler Adrian Nikci (30) auf der Abschussliste. Yakin über den ehemaligen Zürcher Meisterspieler: «Bei ihm ist es sicher klar. Nach eineinhalb Jahren mit vielen Verletzungen sind wir da alle realistisch genug. Bei anderen warten wir noch ab.»

Sessolo als Alleinunterhalter

Yakin will für den Ligaerhalt ausmisten. Die Mannschaft ist durch zahlreiche Not-Transfers wegen Verletzungen und der sportlichen Misere zu gross geworden. Doch bisher bleibt er auf seinem Masse-statt-Klasse-Kader sitzen. Durch die schwache Vorrunde sind die Schaffhauser Ladenhüter.

Yakin: «Kein Spieler hat gross gezeigt, dass er woanders eine Verstärkung sein könnte.» Die einzige Aus­nahme ist Alleinunterhalter Helios Sessolo (26) mit seinen 6 Toren und 5 Assists. Super-League-Klub Lugano ist nach BLICK-Informationen interessiert, den Stürmer zu kaufen. Yakin hat Ex-Thuner Nicolas Hunziker (23) getestet, um Sessolo allenfalls zu ersetzen.

Aber bei der grossen Kaderverkleinerung sind die Fortschritte eine Woche vor Saisonstart nach wie vor klein. Nur Espen-Leihgabe Silvan Gönitzer (23) und Elie Dindamba (25) sind weg. Sie haben ihre Profi­karrieren beendet. Noch immer sitzt Yakin auf 28 Mann, auch wenn Langzeitverletzte wie Jetmir Krasniqi darunter sind.

Nun wird der FCS-Trainer härtere Saiten aufziehen. Nach dem heutigen, letzten Test gegen YF Juventus (PL) entscheidet er, mit wem er definitiv nicht mehr plant. Ob es dann die erwünschten Abgänge gibt, um die nötigen Verstärkungen für den Abstiegskampf zu holen?

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
14
14
28
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
14
6
26
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
14
-3
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
14
-7
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
10
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