Es passiert im Spiel gegen Wil. Der Ball fliegt in die Hände von Trainer Murat Yakin (45), Schiedsrichter Lukas Fähndrich gibt den Einwurf gegen seine Schaffhauser. Yakin pfeffert wütend den Ball weg – und kassiert die Gelbe Karte.
Es ist bereits seine vierte Verwarnung. Yakin ist nach 16 Runden mit der neuen Karten-Regel der erste Schweizer Profi-Trainer, der eine Gelb-Sperre absitzen muss.
Yakin zu BLICK: «Ich wünschte, die Schiris wären immer so konsequent wie bei den Karten. Aber in dieser Szene haben der vierte Offizielle und der Linienrichter Einwurf für uns gesehen, nur der Schiri nicht. Da fehlt mir das Verständnis.»
Fähndrich zückt in Wil stolze zwölf Mal Gelb. Für Yakin ein Unding: «Es war überhaupt kein gehässiges Spiel. Das Problem ist, dass die Schiris in der Challenge League keine Linie haben. Sie agieren willkürlich und fühlen sich rasch beleidigt. Auch für die Spieler ist es schwierig, damit umzugehen.»
Hakan übte Cheftrainer-Rolle bereits
Trotz Gelb-Sperre: Im Spiel gegen Aarau steht trotzdem Yakin an der Seitenlinie des Tabellen-Vorletzten, aber Hakan statt Murat. Der jüngere Bruder ist Co-Trainer und springt am Freitag ein. Es ist Hakans Feuertaufe als Profi-Cheftrainer. Zuletzt war der frühere Nati-Spielmacher 2016 in der 1. Liga für die U21 St. Gallens verantwortlich.
Hakan hat aber Übung: Murat überlässt ihm jede Woche in einigen Trainings die Leitung. Zudem führt Hakan als Teil seiner Diplom-Ausbildung bereits im Herbst in den drei Testspielen gegen Zürich, Augsburg und Gjilani den FCS als Cheftrainer. Murat: «Hakan wird das gut machen, ich habe überhaupt keine Bedenken.»
Der gesperrte Yakin hat vor dem Spiel Kabinenverbot. Auch eine Funkverbindung zur FCS-Bank ist nicht erlaubt. «Ich werde mich wohl in eine Loge setzen. Ich bin gespannt auf den Blick von oben, man sieht viele Dinge besser», sagt Muri.
Trennung vom zweiten Co-Trainer
Gegen Aarau fehlt auf der Bank aber nicht nur der gesperrte Muri. Der zweite Assistenztrainer, Ex-Stuttgart- und Schalke-Star Kristijan Djordjevic (43), ist ganz weg. Sein Vertrag lief am 30. November aus und wurde nicht mehr verlängert. Gemäss Yakin habe Djordjevic die Ausbildungs-Abwesenheiten von Hakan und Konditrainer Harun Gülen überbrückt, was künftig nicht mehr nötig sei. Djordjevic zu BLICK: «Ich hätte gerne weitergemacht.»
Die Trennung dürfte aber auch aus Spargründen erfolgt sein. Sie ist ein weiterer Hinweis, dass Schaffhausen nach der Klubübernahme durch Roland Klein finanziell auf wackligen Beinen steht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |