BLICK: Schaffhausen büsste nach dem Abgang von Murat Yakin die Ungeschlagenheit ein, schied im Cup aus und gab letzte Woche erstmals diese Saison Rang 1 in der Liga ab. Sind die Yakin-Festspiele definitiv vorbei?
Aniello Fontana: Natürlich war es sehr erfreulich, dass wir 11 Runden lang vorne waren. Doch es zählt, wo man am Schluss steht. Wir dürfen nun nicht den Anschluss verlieren. Mir macht aber die Auswärtsschwäche Sorgen, wir haben nun auf Naturrasen gewisse Probleme (Schaffhausen trainiert und spielt auf Kunstrasen, d. Red.).
Ein Problem, das erst bei Yakin-Nachfolger Boris Smiljanic sichtbar wurde?
Dass Yakin ein aussergewöhnlicher Trainer ist, wissen wir spätestens jetzt, wenn wir seine Spiele mit GC sehen. Wir hatten gehofft, dass er zumindest bis Ende Jahr bei uns bleibt. Es ist ausserordentlich schwierig, in seine Fussstapfen zu treten. Boris macht aber einen sehr guten Job.
Waren die acht Monate mit Yakin wie ein einziger grosser Traum?
Gute Phasen hatten wir auch früher schon. Unter Jürgen Seeberger haben wir mal 33 Spiele nicht verloren. Aber das war in der 1. Liga, bei Yakin war alles auf einem anderen Niveau. Die Zeit mit ihm war sehr lehrreich, im zwischenmenschlichen Bereich eine sehr grosse Bereicherung.
Als Sie ihn holten, war Schaffhausen vor dem Einzug ins neue Stadion Letzter.
Yakin hat mir die Sorgen genommen. Man hat sportlich keine Angst mehr haben müssen. Man konnte wieder mit grosser Freude an die Spiele gehen und sah ein solidarisches Team mit einem klaren Plan, wie man gewinnen will. Bei Yakin zeigt sich die Wichtigkeit, dass die Spieler eine Einheit bilden. Unter ihm war jeder stolz, im Team dabei sein zu dürfen.
Kehrt jetzt Ihre Angst wieder zurück?
Unser erstes Ziel sind 36 Punkte, dann haben wir nichts mit dem Abstieg zu tun. Der Abstiegskampf wird diese Saison brutal. Ich bin optimistisch, dass wir uns bis Ende Jahr in der Spitzengruppe halten können. Dann können wir auch auf dem Transfermarkt reagieren.
Sion hat Schaffhausen Christian Zock und Captain André Luis Neitzke abgeluchst.
Zock hat man nicht gemerkt. Aber die guten Pässe in die Tiefe von Neitzke vermissen wir. Vor seinem Wechsel wurde während Wochen Druck gemacht.
Von der Seite des Spielers?
Nicht nur. Irgendwann habe ich gesagt: Jetzt ist fertig, er soll gehen.
Trotz Spitzenspiel am Freitag gegen Xamax: Der FCS ist unter Smiljanic wieder irdisch geworden.
Wir haben unter Yakin über unseren Verhältnissen gespielt. Jetzt müssen wir uns wieder festigen und dürfen nicht kontinuierlich abbauen. Erfreulich war, dass wir zuletzt schon dreimal ein Spiel noch drehen konnten. Das Wichtigste im Leben ist kämpfen, kämpfen, kämpfen.
So wie Sie sich nach der schweren Lungen-OP und langen Wochen im Spital ins Leben zurückgekämpft haben. Wie geht es Ihnen jetzt?
Was den Tumor angeht, sind die Ärzte sehr zufrieden. Es hat sich bis jetzt kein Rezidiv (Krebs-Rückfall, d. Red.) gebildet. Zurzeit geht es mir somit den Umständen entsprechend gut.
Dann stehen Ihren Spielbesuchen im Gegensatz zum Herbst vor einem Jahr nichts im Wege, am 24. November wartet in Ihrem Stadion ein besonderer Match. Die Frauen-Nati trifft auf Weissrussland.
Wir freuen uns sehr, dass erstmals in der SFV-Geschichte eine A-Nati in Schaffhausen spielt! Wir sind überzeugt, dass wir der Nati tolle Bedingungen bieten können und hoffen natürlich auf einen Schweizer Sieg.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |