Prozess gegen Xamax-Pleitier Tschagajew
Showdown für Bulat

Urkundenfälschung, 23 Mio. Schulden, ungetreue Geschäftsbesorgung: Am Dienstag wird Xamax-Pleitier Tschagajew der Prozess gemacht.
Publiziert: 22.08.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:20 Uhr
Abgeführt: Tschagajew bei seiner Verhaftung. Er musste für 121 Tage in U-Haft.
Foto: Reuters
Martin Arn

Nachdem Bulat Tschagajew im Mai 2011 Xamax für knapp zwei Millionen Franken von Sylvio Bernasconi gekauft hatte, richtete er sogleich mit grosser Kelle an. Zuerst finanzierte er ein Feuerwerk bei der Vorstellung des neuen Teams. Dann verpflichtete er die Spanier Uche, Arizmendi, Victor Sanchez und schliesslich auch noch den heutigen Schweizer Nationalspieler Haris Seferovic. Den monatlichen Spieleretat schraubte er von einer halben auf über drei Millionen Franken hoch.

Als der Tschetschene SonntagsBlick zum Interview in seinem Büro in Genf empfing, wurde Mineralwasser aus goldenen Kelchen gereicht. Tschagajew beklagte sich, dass er missverstanden würde, dass er nur Gutes im Sinne hätte mit Xamax.

Doch er konnte auch ganz anders: In der Halbzeit des Cupfinals gegen Sion, als die Neuenburger 0:2 hinten lagen, drohte er den Spielern: «I will kill you all!» Überliefert ist auch die Geschichte, dass Tschagajew mit bewaffneten Bodyguards nach einem Spiel in die Garderobe kam.

Fünf Trainer feuerte Tschagajew in einem halben Jahr. Nach acht Monaten war der Spuk zu Ende. Die Liga entzog Xamax die Lizenz, Tschagajew musste in U-Haft. Sein Haus in Saint-Sulpice VD wurde zwangsversteigert. Der falsche Milliardär, der im SonntagsBlick versprochen hatte, den Meister­titel zu gewinnen und Xamax in die Champions League zu führen, war pleite. Bei den Mitgefangenen schnorrte der Kettenraucher Zigaretten.

Nach der U-Haft musste Tschagajew die Schweiz verlassen, weil er keine Aufenthaltsbewilligung hatte. Wo er sich heute aufhält, weiss ausser seinem Anwalt, der sich aufs Anwaltsgeheimnis beruft, niemand.

Laut Staatsanwaltschaft hinterliess der Tschetschene in Neuenburg Schulden von 23,6 Millionen Franken. Zudem muss er sich wegen Urkundenfälschung verantworten. Tschagajew hatte im September 2011 eine gefälschte Bankgarantie der Bank of America hinterlegt, um den drohenden Konkurs abzuwenden.

Zu guter Letzt interessiert sich das Gericht für drei Flüge in die tschetschenische Heimat für 98'500 Euro. Im Privatjet und auf Kosten des Vereins.

Dass Tschagajew am Dienstag und am Mittwoch vor Gericht erscheint, ist nicht anzunehmen.

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Mannschaft
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13
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2
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18
5
30
3
FC Aarau
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18
8
29
4
FC Vaduz
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18
0
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5
FC Wil
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18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
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18
-6
25
7
AC Bellinzona
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18
-6
21
8
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18
-16
18
9
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17
4
17
10
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17
-7
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