Nur ein sportlicher Absteiger in fünf Jahren
Totengräber-Liga Challenge League

Das neuste Beispiel Le Mont zeigt: Die Challenge League ist seit der Reform ein Desaster. In fünf Saisons steigen vier Teams am grünen Tisch ab.
Publiziert: 01.05.2017 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:42 Uhr
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Le Mont (Im Bild: Sergio Cortelezzi) zieht sich freiwillig aus der Challenge League zurück.
Foto: Keystone
Nicolas Lurati

Und schon wieder ein Absteiger am grünen Tisch. Der FC Le Mont gibt auf, Präsident Serge Duperret verzichtet auf einen Rekurs, nachdem dem Klub die Lizenz für die Saison 2017/2018 in erster Instanz verweigert wurde. Rückzug aus der Challenge League. Fertig Profifussball im Lausanner Vorort.

Le Mont ist der vierte nicht-sportliche Absteiger, seit der Challenge-League-Reform im Jahre 2012 von 16 auf 10 Teams. Der vierte in fünf Jahren! Eine desaströse Bilanz. Es ist eindeutig: Diese Liga funktioniert nicht. Die Challenge League ist die Totengräber-Liga des Schweizer Fussballs.

Die Chronik der Challenge League der letzten fünf Jahre ist eine traurige Auflistung von Träumern und «Schnurris». Von Leuten, die ihrem Klub das Blaue von Himmel versprechen, jedoch einen Scherbenhaufen hinterlassen. Von Vereinen, die sich auf Experimente einlassen – und scheitern.

Wir erinnern uns: In der Jungfern-Saison erwischte es den AC Bellinzona. Finanzielle Unregelmässigkeiten. Die Tessiner werden zwangsrelegiert.

In der Saison 2014/2015 dann das Servette-Trauerspiel: Präsident Hugh Quennec träumt von Champions-League-Spielen im Stade de Genève. Daraus wird nichts. Gravierende Geldprobleme veranlassen die Swiss Football League (SFL), den Genfern die Lizenz zu verweigern. Abstieg in die Promotion League. Provinzfussball statt Sternenliga. Mittlerweile ist Servette wieder in der Challenge League. 

In der Spielzeit 2015/2016 dann das Drama um den FC Biel. Der Zürcher Anwalt Carlo Häfeli fabuliert von Europa League. Die Realität: Konkurs, Relegation in die 2. Liga regional (sechsthöchste Liga). Niemandsland des Schweizer Fussballs.

Nur ein Team steigt sportlich aus der Challenge League ab, seit es die Liga in dieser Form gibt: der FC Locarno in der Saison 2013/2014.

Die Fakten zeigen auf: Die Reform ist gescheitert. Die 10er-Liga macht so keinen Sinn. Das Konzept muss überdacht werden. Viele Teams scheitern an den finanziellen Vorgaben. Le-Mont-Präsi Duperret sagt: «Wir bräuchten 2.5 Millionen Franken. Dieses Geld haben wir nicht.»

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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