1. Platz: Servette
Servette Genf thront mit sechs Punkten Vorsprung an der Spitze. Alain Geiger, der 112-fache Nationalspieler, hat mit Routiniers wie Steve Rouiller, Alexandre Alphonse oder Sébastien Wüthrich eine Mannschaft geformt, die das Format für die Super League hat. Die Verfolger werden sich allerdings nur schwer abschütteln lassen. BLICK zeigt, wer den Genfern gefährlich werden kann – oder zumindest auf Barrage-Platz zwei schielt.
2. Platz: Winterthur
Winti träumt vom Aufstieg. Und mit dem FCW sein Goalie Raphael Spiegel! 2009 gewann der damalige GC-Junior mit Kollegen wie Granit Xhaka oder Haris Seferovic den U17-Weltmeistertitel – auch wenn er hinter Stammgoalie Benjamin Siegrist nur die Nummer zwei war. Ab 2012 stand Spiegel fünf Jahre bei West Ham unter Vertrag, trimmte sich im Training mit der ersten Mannschaft – schaffte den Sprung in die Premier League aber nicht. Zuletzt verbrachte er ein Jahr bei Boavista Porto, auch da ohne Einsatz.
Nun hat Spiegel Ziele mit Winti. «Ich wollte, dass man mich in der Schweiz wieder spielen sieht.» Am liebsten in der Super League: «Winterthur ist dafür die ideale Plattform. Ich kann spielen und zeigen, was ich kann.»
Denkt er gar an einen Aufstieg mit Winti? Der FCW ist Zweiter – und wird die Super-League-Lizenz beantragen. Spiegel: «Wer weiss. Wir bleiben am Boden. Träumen darf man aber immer. Wenn wir die Vorrunde bestätigen können, ist vieles möglich. Wichtig ist, dass wir weiterhin Spass haben und den Fans auf der Schützenwiese guten Fussball zeigen. Man merkt, dass sie das richtig geniessen.»
3. Platz: Lausanne
Lausanne ist dank dem Geld von Chemiegigant Ineos der Liga-Krösus. Mit mehr als 12 Millionen darf der Absteiger haushalten. Alles andere als der sofortige Wiederaufstieg wäre ein Misserfolg. Das weiss auch Trainer Giorgio Contini, der in Vaduz bewies, dass er als Aufstiegstrainer taugt. Nun hat er sein Kader justiert. Simone Rapp gab er an St. Gallen ab, dafür holte er mit dem Serben Nikola Boranijasevic eine neuen Aussenverteidiger und mit dem in Frankreich geborenen Stürmer Anthony Bourka einen neuen Stürmer. Präsident David Thompson sagt: «Ich bin optimistisch, was den weiteren Verlauf der Saison betrifft, auch wenn bislang nicht alles nach Wunsch lief.» Contini sagte im Herbst zu BLICK, dass er im neuen Stadion, das wohl im Frühjahr 2020 eröffnet wird, noch Trainer sei. Voraussetzung: der Aufstieg.
4. Platz: Wil
Der Barrage-Platz liegt zwei Punkte weg. Trotzdem sagt Wil-Trainer Konrad Fünfstück: «Wir freuen uns über jeden Punkt, den wir gegen den Abstieg sammeln!» Für den Ex-Kaiserslautern-Trainer, der die Ostschweizer mit dem Höhenflug in der Vorrunde die ganzen Nachwehen der Türken-Ära vergessen lässt, gibt es keinen Grund, vom Saisonziel abzurücken. «Wir sind der Kleine im Konzert der Grossen und wollen weiterhin als unbequemer Gegner auftreten.» Bescheiden. Und trotzdem wird Wil die Lizenz für die Super League beantragen. Würde der Aufstieg gelingen, müsste noch ein Stadion gefunden werden, da die IGP Arena nicht Super-League-tauglich ist.
5. Platz: Schaffhausen
Mit Tunahan Cicek ist der Goalgetter der letzten Saison zurück. Schiesst er den FCS in die Barrage? «Unser Ziel bleibt unverändert: Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben und sind guten Mutes, dass wir unseren Platz in den Top-5 verteidigen können», sagt Klub-Boss Aniello Fontana, der wegen seiner angeschlagenen Gesundheit eben erst nach einem längeren Spitalaufenthalt wieder nach Hause zurückkehren durfte. Auch weil der neue Lipo-Park eine Top-Infrastruktur bietet, wird Schaffhausen die Lizenz für die höchste Liga beantragen. Und wo ist der ersehnte Investor für die längst angestrebte Klub-Übernahme? Noch nicht gefunden. Wegen seiner Krankheit konnte Fontana die Käufer-Suche zuletzt während Monaten nicht vorantreiben.
6. Platz: Aarau
Aarau gelingt nach dem katastrophalen Saisonstart ein sackstarkes Comeback, holt 19 Punkte aus den letzten 7 Spielen. Für die Rückrunde holt man noch mit dem ehemaligen Luzern-Star Markus Neumayr (32) Routine und Klasse. Die Zeichen sind eindeutig: Aarau will in die Barrage! Auch wenn das so niemand öffentlich sagt. Nicht mal der selbstbewusste Neumayr nimmt die Worte Aufstieg oder Barrage in den Mund. Er sagt: «Wir sollten nicht von Dingen träumen, die ein halbes Jahr weg sind.» Wirklich so ambitionslos? Neumayr schmunzelt und meint: «Sagen wir es so: Ob man am Ende Dritter oder Vorletzter wird, kommt nicht drauf an. Man spielt nächste Saison Challenge League.» Sportchef Sandro Burki formuliert es so: «Wir wollen angreifen und orientieren uns sicher nach oben.» Und was ist mit dem Stadion? Bis 2022 hat man eine provisorische Bewilligung, die gilt auch für die Super League.
7. Platz: Vaduz
Vaduz ist zuletzt liechtensteinischer geworden. Erst übernahm Mario Frick das Traineramt, in der Winterpause kam Franz Burgmeier für Bernt Haas als Sportchef. Im Moment liegt man auf Rang 6, gleich 11 Punkte hinter dem Barrage- und nur 5 Zähler vor dem Abstiegsplatz. Vor dem Saisonstart hat man im Ländle einen Platz zwischen Rang 1 und 5 als Ziel ausgegeben. Für Mittelfeldmotor Philipp Muntwiler (31) kein Grund, Panik zu schieben. Noch seien 18 Runden zu spielen. «Die Challenge League ist sehr ausgeglichen. Da ist vieles möglich.» Sogar die Barrage? Muntwiler: «Warum nicht? Wir schauen nach vorne. Wir haben eine gute Truppe beisammen und brauchen eine Herausforderung und einen guten Start.» Bereits nach drei Partien wissen die Vaduzer, ob sie weiter von der Barrage träumen dürfen. Die Gegner zum Rückrunden-Auftakt sind Leader Servette, das drittplatzierte Lausanne und das zweitplatzierte Winterthur.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |