Liga total - Schatten über dem Spitzenspiel
Servette vor dem Aus?

Sportlich läufts Servette. Doch ein irrer Stadion-Pachtvertrag bedroht die Existenz des Klubs!
Publiziert: 10.04.2015 um 20:39 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:09 Uhr
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«Hugh Quennec hat der Lizenzkommission schriftlich und verbindlich zugesichert, sich zeitnah aus dem Aktionariat der HC Lausanne SA zurückzuziehen», so die Medienmitteilung der Lausanner.
Foto: Keystone
Von Matthias Dubach

Stellen Sie sich vor: Ein Klub ist auf Aufstiegskurs, und keiner freut sich! Genau das passiert bei Servette. Die Genfer haben ganz andere Sorgen als den Spitzenkampf vom Montag gegen Leader Wohlen. Sportlich kann Servette träumen – finanziell ist alles ein Albtraum.

Der Schrecken beginnt im März. Präsident Hugh Quennec erklärt, dass 400 000 Franken für die März-Löhne und bis Ende ­Saison insgesamt 4,5 Millionen Franken fehlen. Das Team schaut in eine ungewisse Zukunft. «Wir konzentrieren uns aufs Sportliche. Alles andere können wir nicht beeinflussen», sagt Starspieler Johan Vonlanthen.

Wieder ein Finanzschock in Genf. Der dritte nach dem Konkurs 2005 und der deponierten Bilanz 2012.

Als Quennec 2012 neben dem Eishockeyklub Servette auch beim Fussball Präsident wurde und den Kollaps abwendete, schien sich die Lage zu beruhigen. Nun muss er Servette wieder retten. Die Lizenz für die neue Saison in erster Instanz ist utopisch, auch wenn SFL-Sprecher Silvio Kern sagt: «Das Lizenzverfahren ist in vollem Gange. Die Entscheidungssitzung der erstinstanzlichen Lizenzkommission findet erst in der Woche des 20. April statt.»

Diese Woche verhandelt Servette mit der Stadt Genf und mit Investoren. Oligarch Gennadi Timtschenko wird neben dem Hockeyklub aber nicht auch noch in den FC investieren.

Das Riesenproblem des 17-fachen Meisters: Man ist bis ins Jahr 2043 (!) an einen Pachtvertrag für das Stade de Genève gebunden. Der Betrieb zieht den Klub in den Abgrund. Der irre Vertrag wurde von Quennecs Vorgänger Majid Pishyar abgeschlossen, der auf regelmässige Champions-League-Gelder hoffte. Der Iraner musste 2012 gehen und hinterliess ein Fiasko.

Wie der FC Thun will auch Servette die Bedingungen für das Stadion neu aushandeln. Beide Klubs haben Verträge, die sie nicht stemmen können – sind aber die einzig möglichen Nutzer der Stadien.

In Genf existieren Pläne, die Arena auf 16 000 Plätze zu ­verkleinern, um mehr rentable ­Büroflächen zu schaffen. Den 30-Mio.-Umbau kann Quennoc ohne öffentliche Gelder aber nicht finanzieren. Servette muss bald eine Lösung finden, sonst gehen die Lichter (wieder) aus.

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
15
15
31
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
15
6
27
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
15
-4
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
15
-7
17
8
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
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