Leben mit 9 Fingern

Lausanne-Spieler Paulo Diogo (33) erzählt, wie er seinen Ringfinger vermisst.
Publiziert: 23.02.2009 um 00:43 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:20 Uhr
Von Benny Epstein

Es war nichts für zarte Gemüter, als am 5. Dezember 2004 der damalige Servette-Spieler Paulo Diogo vor lauter Freude über seinen Treffer zum 3:1 gegen Schaffhausen sich ans Gitter vor den Fans krallte und beim Zurückspringen auf den Rasen seinen linken Ringfinger verlor.

Der Finger blieb mit dem Ehering am Gitter hängen. Vom Schiri gabs obendrauf die Gelbe Karte wegen übertriebenem Torjubel. Das Bild des schreienden Diogo, der seine blutüberströmte Hand mit viereinhalb Fingern in die Luft reckte, ging um die Fussball-Welt.

Gut vier Jahre sind seither vergangen. Der abgerissene Finger konnte nicht wieder angenäht werden. Diogo setzte seine Karriere mit neun Fingern fort und spielt derzeit mit Lausanne-Sports in der Challenge League. «Ich habe mich daran gewöhnt», sagt der portugiesisch-schweizerische Doppelbürger zu BLICK und zeigt die Hand mit den vier Fingern.

Wo eigentlich der Ringfinger sein sollte, ist nur noch ein kleiner Stummel zu sehen. Zu Beginn sei es schon mühsam gewesen, gesteht Diogo. «Man unterschätzt die Wichtigkeit der einzelnen Finger. Das merkt man halt erst, wenn einer nicht mehr dran ist», erklärt der Lockenkopf.

Und wo ist der Ehering jetzt? An den übrigen Fingern ist kein Ring. «Anfangs habe ich ihn an einer Kette um den Hals getragen. Aber das ewige Umhängen und wieder Ausziehen wurde mir zu blöd», erzählt der Mittelfeldspieler und hängt augenzwinkernd an: «Die Frau habe ich noch. Und sie störts nicht.»

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52
3
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9
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4
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10
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5
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6
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