Das Erbe als Nachfolger von Erfolgstrainer Murat Yakin war gross. Zu gross: Nachfolger Boris Smiljanic muss Ende Saison den FC Schaffhausen verlassen.
Und zwar entgegen der eigentlichen Abmachung: Smiljanics Vertrag hätte sich gemäss BLICK-Informationen automatisch verlängert, wenn der FCS die Saison in den Top 5 abschliesst. Danach sieht es trotz katastrophaler Bilanz in den letzten Monaten aus, der Abstand zum sechstplatzierten Aarau beträgt immer noch 12 Punkte.
Aber Klub-Boss Aniello Fontana sagt in den «Schaffhauser Nachrichten»: «Die Leistungen der Mannschaft sind absolut ungenügend. Ich sehe auch keine sportlichen Fortschritte, wir mussten reagieren. Ich habe Boris Smiljanic informiert, dass der bestehende Vertrag Ende Saison unabhängig von der Rangierung aufgelöst wird.»
Smiljanic hatte Schaffhausen Anfang September als Leader von Yakin übernommen: 18 Punkte aus 6 Spielen. Danach gabs unter dem Yakin-Nachfolger in 19 Spielen nur noch 21 Punkte.
Die Zahlen sprechen Bände
Die Bilanz des Grauens hat dem vorherigen U21-Trainer von GC nun den Kopf gekostet. Die Tordifferenz der Smiljanic-Ära ist mit 24:33 negativ, dazu ist Schaffhausen im Cup am unterklassigen Münsingen gescheitert. In der Liga stehen 7 Siegen 12 Niederlagen gegenüber. Im Schnitt sammelte Smiljanic nur 1,11 Punkte pro Spiel.
Bei Yakin waren es diese Saison maximale 3,00! Und auch vor einem Jahr, als Murat Schaffhausen auf dem letzten Platz übernahm und zur besten Rückrunden-Mannschaft machte, waren es durchschnittlich 2,11 Punkte.
Richtig abwärts ging es mit Smiljanics Schaffhausen seit letzter Winterpause, als das Team wichtige Spieler verlor. 6 Pleiten in 7 Spielen – nur gegen das nach drei Roten Karten arg dezimierte Chiasso siegte der FCS mit Müh und Not!
Spieler wie Lika und Rhyner gingen zu Partnerklub GC. Deshalb tobt Fontana und beendet auch gleich das Farmteam-Modell: «Mit dem Abgang von Yakin war klar abgemacht, dass dem FCS keine Spieler abgezogen werden. Unser Vertragspartner hielt sich nicht daran. Wir sind kein Farmverein! Die ganze Zusammenarbeit hat uns auch finanziell nichts gebracht, wir beenden sie auf Ende Saison.»
Zudem brutal für die FCS-Kasse: Die Fans blieben immer mehr weg. Gegen Chiasso schauten nur noch 420 zu. Fontana sagt schonungslos: «Aufgrund der schlechten Leistungen und der immer wieder wechselnden Aufstellungen und Spielsysteme verstehe ich die Zuschauer, wenn sie zu Hause bleiben. Unsere Auftritte sind beängstigend.»
Im Zuge der jüngsten Entscheidungen bekräftigt der Klub-Patron auch einmal mehr, dass er den Klub verkaufen will. «Ich möchte bis Ende Jahr eine Nachfolgeregelung finden. Dazu ist es aber nötig, einen Partner zu überzeugen, der die notwendigen finanziellen Mittel einbringt. Das Ziel muss mittelfristig die Super League sein!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 |  FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 |  Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 |  FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 |  FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 |  FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 |  FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 |  AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 |  FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 |  FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |