Kann das mit Bickel und Forte gut gehen?
Deshalb ist diese GC-Mischung hochexplosiv

Die Hoppers überraschen auch in der Challenge League: GC-Fan Fredy Bickel wird Chef von Trainer Uli Forte. Eine Beziehung mit Konflikt-Potenzial. Aus verschiedenen Gründen.
Publiziert: 12.09.2019 um 00:48 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2019 um 11:04 Uhr
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Fredy Bickel ist neuer Geschäftsführer bei GC.
Foto: keystone-sda.ch
Max Kern

Gestern Mittwoch, 11. September lässt GC via Medienmitteilung die Bombe platzen, die bereits am Abend zuvor laut tickte: Fredy Bickel (54), durch seinen Vor- und Nachnamen seit Geburt als GC-Fan gebrandmarkt, wird beim Absteiger ab 1. Oktober neuer Geschäftsführer mit Sitz in der Sport-Kommission. Der bisherige Interims-Sportchef Paul Bollendorf muss Ende Jahr  gehen.

Bickel und Forte – kann das wirklich gut gehen? Und wie verhält sich Fortes Einflüsterer Erich Vogel (80), der wegen ­Bickel 20 Tage hinter Gittern sass? «Jeder hat seinen Rucksack, aber wir haben keine Angst», sagt GC-Interims-Präsident Andras Gurovits zu BLICK.

Bickel, Forte und Vogel, eine brisante Beziehung

1965 taufen Bickels Eltern ihren Sohn im Zürcher Säuliamt auf den Namen Alfred – in Anlehnung an die gleichnamige GC-Legende Alfred «Fredy» Bickel (1999), siebenfacher Meister und achtfacher Cupsieger mit GC.

Mit 27 startet Fredy Bickel, der Zweite, bei GC seine Management-Karriere. Unter der schützenden Hand des damaligen Sportchefs Erich Vogel. Nach einem kurzen, nicht erfolgreichen Abstecher in die Buchhaltung wird Bickel Pressesprecher, später Transfer-­Koordinator und danach auch persönlicher ­Assistent von ­Vogel.

Bickel und die Grasshoppers, das passt. Aber nur auf den ersten Blick.

Im März 1999 wird Bickel nach einem gescheiterten Putschversuch gegen Vogel vom Sportchef entlassen. 20 Jahre später erfolgt jetzt die Rückkehr. Dazwischen ist Bickel sehr erfolgreicher Sportchef beim Stadtrivalen FC Zürich, wird dreimal Meister, einmal Cupsieger, hört im Letzigrund auch die Champions-League-Hymne.

Als Bickel 2013 Sportchef bei YB ist, luchst er seiner alten Liebe GC-Trainer Uli Forte ab, der mit den Hoppers eben erst den Cupsieg feierte. Was damals vor allem den GC-Fans (ausser Fredy Bickel) ziemlich sauer aufstösst.

Forte rechnete öffentlich mit Bickel ab

Nach drei Unentschieden zum Saisonstart und der verpassten Champions-League-Qualifika­tion gegen die AS Monaco, feuert Bickel YB-Trainer Forte Anfang August 2015, worunter Forte lang zu kauen hat. Mehr noch: Der Coach teilt öffentlich gegen Bickel aus, rechnet mit seinem ehemaligen Vorgesetzten ab.

Jetzt sind die beiden wieder zusammen. Forte spielt den Versöhnlichen. «Wir brauchen starke und erfahrene Personen in unserem Klub. Fredy ist so eine. Wir hatten unsere Differenzen, aber das ist Vergangenheit. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm», sagt der Trainer in der GC-Medienmitteilung.

Und wie versöhnlich ist Fortes väterlicher Berater Erich ­Vogel (80) in Sachen Fredy Bickel gestimmt? Zur Erinnerung: Nach einem Rechtsstreit mit Bickel im September 2013 (­Vogel beriet einen Spielerberater, der von Bickel Geld wollte) musste Vogel 20 Tage in U-Haft, kam schliesslich aber mit einer bedingten Geldstrafe von 13 500 Franken davon.

Auf Anfrage von BLICK will sich Vogel zur Rückkehr Bickels gestern nicht äussern.

Forte: «Fredy ist ein guter Typ»

Interims-Boss Gurovits meint dazu: «Wie weit Uli Forte mit Erich Vogel, den ich nicht persönlich kenne, zu tun hat, weiss ich nicht. Aber das belastet unser Verhältnis hier bei GC nicht. Und zwischen Uli Forte und Fredy Bickel haben vorab intensive Gespräche stattgefunden. Beide haben höchst cool und professionell reagiert. Uli sagte, Fredy sei ein guter Typ.»

Fortes Vertrag bei GC läuft bis 2021. Bei einem Aufstieg verlängert er sich um ein Jahr.

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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