Gelder in Türkei eingefroren?
FC Wil hat Löhne nicht bezahlt

Der FC Wil braucht ein Fernglas, um die Tabellenspitze zu erspähen. Noch grösser als der Rückstand auf den FCZ: das Chaos neben dem Platz.
Publiziert: 01.02.2017 um 23:55 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:41 Uhr
Januar-Loch: Igor Nganga, Erhan Yilmaz und die anderen Wiler Spieler warten auf ihr Geld vom letzten Monat.
Foto: SALVATORE DI NOLFI
Stefan Kreis und Andreas Böni

Es brennt beim FC Wil! Ein Verwaltungsrat stellt sich in der Kabine vor die Mannschaft und informiert, dass die Löhne noch nicht eintreffen werden. Nach BLICK-Informationen wird den Spielern erklärt, dass gewisse Gelder in der Türkei eingefroren seien.

Darauf angesprochen, lässt der Klub in einer Stellungnahme ausrichten, dass die Gehälter bei einer Auslands-Überweisung mit dem einen oder anderen Tag Verzögerung eintreffen können: «Das ist normal. Das kann passieren, und wir sind nicht der erste Klub, der am 4. oder 5. des Folgemonats bezahlt. Wir sind nicht nervös, das Geld wird bald bei den Spielern eintreffen. Und die Liga wird bis Ende Monat den Nachweis für die bezahlten Löhne haben – so, wie es Vorschrift ist.».

Es ist das erste Mal seit der Ankunft der türkischen Investoren im Sommer 2015, dass die Kohle nicht pünktlich fliesst. Dass die finanziellen Mittel vorhanden sind, ist kein Geheimnis. Noch im letzten Jahr wies die FC Wil AG an der GV einen Verlust von 10,5 Mio. Franken aus, die Investoren um Mehmet Nazif Günal deckten das Loch mit einem zinslosen Darlehen von 11,45 Mio. Franken.

Ob der steinreiche Bauunternehmer auch das nächste millionenschwere Defizit übernehmen wird? Oder plant er seinen Abgang? In der letzten Woche wurden Gerüchte laut, Günal habe genug von seinem Engagement. Etwa weil die Stadt Wil den geplanten Stadionausbau blockiere (im BLICK). Ex-Wil-Profi Paul Papp, der in die Türkei wechselte, sagt: «Ich denke, dass der Eigentümer des Klubs bald gehen wird.»

Rechtsstreit mit Ex-Bayern-Junior

Neben dem verzögerten Stadionbau schlägt sich Günal auch noch mit einer juris­tischen Streiterei herum. Am Montag wurde sein Klub vor das Kreisgericht in Flawil SG gezerrt. Von einem eigenen Spieler. In einer über vierstündigen Marathon-Verhandlung stritt sich der Anwalt des FC Wil mit Etienne Scholz (23), einem ehemaligen Junioren des FC Bayern. Weil der Mittelfeldspieler aus dem Kader geschmissen und in die 2. Liga interregional abgeschoben wurde, will er sich zurück ins Profi-Training klagen. Bei den Ostschweizern hat er noch einen Vertrag bis 2020.

So wie etliche andere Kaderspieler, die noch keine Januarlöhne bekommen haben – am Samstag aber gegen Le Mont in die Rückrunde starten müssen.

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
14
14
28
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
14
6
26
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
14
-3
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
14
-7
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
10
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