Das Ziel von Trainer Adi Noventa und seinem FC Winterthur nach dem Abstieg 1983 ist klar: Sofort zurück in die NLA (die heutige Super League). Doch beim Saisonstart läuft es ganz und gar nicht rund: Nach zehn Partien hat man gerade einmal zehn Punkte auf dem Konto. Und zu allem Übel ist der nächste Gegner der souveräne Leader Martigny.
Höchste Zeit für etwas Besonderes. «Am Abend vor dem Spiel bin ich mit einigen meiner Spieler in eine Winterthurer Bar gegangen», erzählt Noventa. Der mittlerweile 71-Jährige erinnert sich noch bestens an die ausgelassene Stimmung und sagt: «Natürlich war das nicht ausgesprochen professionell.»
Erfolgreich dank Bar-Besuchen
Der Ausflug in diese Bar wirkt aber Wunder. Noventa: «Wir sind dann am nächsten Tag nach Martigny und haben gegen den krass überlegenen Tabellenführer gewonnen. 2:1.» Ab diesem Zeitpunkt wollten die Spieler vor jeder Partie in diese Bar, «und bis auf ein Spiel haben wir in dieser Saison nicht mehr verloren.»
Aber der Aufstieg sei nicht nur an der Theke geschafft worden. Noventa arbeitet auch mit anderen psychologischen Tricks. Auf einer Tafel notiert er schon früh die Schlagzeile, die nach dem letzten Saisonspiel in den Zeitungen stehen soll. Sie lautet: Aufstieg besiegelt. «Ich habe den Spielern jeden Tag erklärt, was wir zu tun haben, damit diese Schlagzeile dann auch Wirklichkeit wird. Die ganze Woche haben wir unser Denken, Handeln und Fühlen diesem Ziel unterworfen. Bedingungslos. So haben wir den Aufstieg extrem manifestiert», sagt der Liechtensteiner.
Noventa arbeitete damals bereits mit einem befreundeten Psychologen zusammen, der sich auf Mentaltraining spezialisiert hatte. Der Trainer wollte das mentale Befinden seiner Spieler besser verstehen. Er nimmt Tonaufzeichnungen der Teambesprechungen heimlich auf Band auf und lässt diese dann analysieren: «Ich war ein junger Trainer und bin neue Wege gegangen.»
«Es braucht Verstärkungen»
Sein Rezept geht auf: Der sofortige Wiederaufstieg wird Tatsache. Noventa stolz: «Was wir da nach dem Abstieg veranstaltet haben, das war einfach einmalig».
Es ist bis heute der letzte Aufstieg des FC Winterthur in die höchste Spielklasse. Wo sieht Noventa die Winterthurer Ende Saison? «Sie könnten es in die Barrage schaffen, wenn überhaupt. Um ernsthaft um den Aufstieg mitreden zu können, braucht es im Winter aber zumindest Verstärkungen.»
Er kennt den Klub seit seiner Kindheit, er hat seine Profikarriere als Spieler beim FC Winterthur begonnen und nach diversen Zwischenstationen auch wieder beendet, seine Eltern wohnen gleich neben der Schützenwiese: Giorgio Contini weiss genau, wie sein Winti tickt. Klar, verfolgt er das Geschehen rund um den Klub regelmässig. Nicht hautnah, wie der GC-Trainer betont, «dafür aber mit Freude». Sein Heimatverein führt die Tabelle in der Challenge League an, ist auf bestem Weg ins Oberhaus. Gibts nächste Saison ein Duell zwischen GC und Winti auf höchster Ebene? Contini sagt: «Mit der Tradition und dem Kult-Status des Klubs wäre er mit Sicherheit eine Bereicherung für die Super League.»
Wie erklärt er sich den Aufschwung der Winterthurer? «Ihre grosse Qualität ist es, dass sie nicht aufsteigen müssen. Winti hat diesen Druck nicht – und kann einfach befreit aufspielen. Mit Davide Callà ist zudem jetzt ein Assistent (von Cheftrainer Ralf Loose, d. Red.) da, der gute, neue Impulse gibt. Auch das Teamgefüge stimmt. Das sind viele Mosaiksteinchen, die ineinandergreifen – und Winti nun so erfolgreich spielen lassen.» (mpe)
Er kennt den Klub seit seiner Kindheit, er hat seine Profikarriere als Spieler beim FC Winterthur begonnen und nach diversen Zwischenstationen auch wieder beendet, seine Eltern wohnen gleich neben der Schützenwiese: Giorgio Contini weiss genau, wie sein Winti tickt. Klar, verfolgt er das Geschehen rund um den Klub regelmässig. Nicht hautnah, wie der GC-Trainer betont, «dafür aber mit Freude». Sein Heimatverein führt die Tabelle in der Challenge League an, ist auf bestem Weg ins Oberhaus. Gibts nächste Saison ein Duell zwischen GC und Winti auf höchster Ebene? Contini sagt: «Mit der Tradition und dem Kult-Status des Klubs wäre er mit Sicherheit eine Bereicherung für die Super League.»
Wie erklärt er sich den Aufschwung der Winterthurer? «Ihre grosse Qualität ist es, dass sie nicht aufsteigen müssen. Winti hat diesen Druck nicht – und kann einfach befreit aufspielen. Mit Davide Callà ist zudem jetzt ein Assistent (von Cheftrainer Ralf Loose, d. Red.) da, der gute, neue Impulse gibt. Auch das Teamgefüge stimmt. Das sind viele Mosaiksteinchen, die ineinandergreifen – und Winti nun so erfolgreich spielen lassen.» (mpe)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |