Erstes Interview als Schaffhausen-Trainer
Warum tun Sie sich das an, Murat Yakin?

Er wurde zweimal Meister mit Basel. War in Russland beim Traditionsklub Spartak. Jetzt übernimmt Murat Yakin den letzten der Challenge League. Yakin über die Gründe und wie ein Gespräch mit Präsident Fontana ihn bewegte.
Publiziert: 22.12.2016 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:20 Uhr
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Yakin folgt bei den Munotstädtern auf Axel Thoma.
Foto: TOTO MARTI
Sandro Inguscio und Michel Wettstein

Sie übernehmen den Letzten der Challenge League. Warum tut sich das ein Murat Yakin an?
Das ist doch ganz einfach: Es ist Fussball, es ist in der Schweiz, es ist eine spannende Herausforderung und ich habe Lust zu arbeiten.

Zuletzt wurden Sie oft gehandelt, wenn in der Bundesliga ein Trainerposten frei wurde, geklappts hats aber in der Munotstadt. Fehlte es an Alternativen?
Geografisch nähere ich mich in Schaffhausen der Bundesliga ja zumindest schon mal an (lacht). Mein Fokus liegt jetzt auf Schaffhausen und dem obersten Ziel nicht abzusteigen.

Sie wurden mit Basel zweimal Meister, standen im Halbfinal der Europa League, waren danach Trainer des russischen Traditionsklubs Spartak Moskau. Jetzt Schaffhausen. Das ist doch ein Abstieg!
Abstieg ist ein gutes Stichwort, weil beim FC Schaffhausen geht es eben genau darum NICHT abzusteigen. Diese Erfahrung habe ich bereits bei meiner ersten Trainerstation in Frauenfeld gemacht – eine reizvolle Erfahrung.

Jetzt veräppeln Sie uns.
Das ist sicher nicht in meinem Sinn. Ich hatte ein sehr bewegendes Gespräch mit Präsident Aniello Fontana, der mich realisieren liess, dass es im Leben um mehr als Prestige und Geld geht. Seit ich Moskau verlassen habe, habe ich in den letzten 1,5 Jahren generell alles um mich herum aufgeräumt und mich noch mehr auf das Wesentliche im Leben konzentriert.

Was ist denn das Wesentliche im Leben?
Das absolut Wichtigste im Leben ist die Gesundheit und sich Zeit zu nehmen, um die verschiedenen Träume zu verwirklichen.

Das sind aber ganz neue Töne von einem Murat Yakin!
Diese Gedanken hatte ich schon immer. Ich habe schon in der Vergangenheit in verschiedenen Interviews darauf hingewiesen, dass es am Ende entscheidend ist, dass der Klub motiviert und ambitioniert ist. Wenn das Projekt stimmt, kann das auch in der Challenge League oder im Nachwuchs sein. Darf ich noch was ergänzen?

Bitte.
Ich bin nach wie vor sehr, sehr ehrgeizig und es ist mein Anspruch, dass wir den FC Schaffhausen wieder auf Normal-Kurs bringen. Ich rate und wünsche mir, dass die Spieler ähnlich hohe Ansprüche an sich selber haben.

Was glauben Sie denn, können Sie mit Ihrer Erfahrung in Schaffhausen bewegen?
Das Ziel ist der Liga-Erhalt. Und ich bin überzeugt, dass in Schaffhausen mit dem neuen Stadion viel mehr möglich ist, als es im Moment den Anschein macht.

Brauchen Sie dafür neue Kräfte, sprich Neuzugänge?
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das noch nicht vollumfänglich beurteilen. Beim Trainingsstart am 4. Januar hat jeder einzelne Spieler die Chance sich zu beweisen. Aber eines ist klar: Zeit für grosse Experimente werden wir nicht haben.

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
14
14
28
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
14
6
26
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
14
-3
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
14
-7
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
10
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