Lausanne-Sport
Trainer Giorgio Contini formuliert das Ziel der mit 12 Millionen budgetierenden Waadtländer unmissverständlich: «Wir wollen aufsteigen – ob als Erster oder als Zweiter via Barrage.» Letztes Jahr verpassten die Lausanner Barrage-Platz zwei um einen Punkt. «Dieses Jahr ist die Ausgangslage besser», sagt Contini. «Ich kenne Klub und Mannschaft, sie mich. Deshalb sind wir sicher weiter.» Zudem sei der Mief der Abstiegssaison, die Spieler gehemmt und das Klima beeinträchtigt habe, entwichen. Neu ist Knipser Aldin Turkes von Rappi.
BLICK-Check: Rang 1
GC
Uli Forte soll die Grasshoppers wieder eine Etage nach oben führen: In die Super League . Die Grasshoppers drehen ihre Runden vorerst in der Challenge League.GC Die Kassen sind klamm, viele Spieler weg. Der gefallene Rekordmeister startet mit Ungewissheit. Vero Salatic (33) bringt Routine und ein Stück Identität zurück. Hoffnung macht auch ein anderer Rückkehrer: Nassim Ben Khalifa (27). Er will nach den Wirren in St. Gallen samt Gerichtsfall mit aller Macht beweisen, dass er sportlich noch was draufhat. In den Tests glänzte er mit Toren. Bitter allerdings wirds für die Zürcher zum Start: Gegen Aufsteiger Stade-Lausanne gibts ein Geisterspiel.
BLICK-Check: Rang 2
Aarau
Trainer Patrick Rahmen ist noch da, Reizfigur Stefan Maierhofer (36) auch – andere sind weg wie Goran Karanovic, Nicolas Bürgy, Norman Peyretti und vor allem: Varol Tasar. Der Abgang des raffinierten Flügels ist schwer zu kompensieren. Stand jetzt verfügt der FCA nicht ganz über dieselbe Substanz wie im Frühling, dessen Rausch ihn fast in die Super League geführt hätte. Ursprung dessen waren allerdings auch Nachkäufe, die Sportchef Burki nach sechs Pleiten zum Start tätigte. Nachbessern wird dieses Jahr schwieriger: Das Budget lässts nicht zu.
BLICK-Check: Rang 3
Winterthur
Der FCW konnte zwar Platz 2 aus dem Winter nicht halten, absolvierte im ersten Jahr unter der konsequenten Führung von Trainer Ralf Loose aber dennoch seine beste Saison seit 2013. Abgänge musste der FCW wenige beklagen. Schmerzlichster ist Leih-Sechser Remo Arnold, den der FC Luzern zurückbeorderte. Taulant Seferi ging zurück zu den Young Boys, die ihn an Xamax verliehen. Arnolds Partner auf der Sechs wurde allerdings gehalten: Ousmane Doumbia, ein Spieler, dem nicht nur Teamcaptain Davide Callà Super-League-Niveau attestiert. Prominentester Neuer ist Roman Buess, ein Super-League-erprobter Stürmer.
BLICK-Check: Rang 4
Schaffhausen
Unter Klubboss Roland Klein und mit Trainer Murat Yakin begeht der FCS das Jahr eins nach Aniello Fontana, des im Februar verstorbenen Patrons. Der Klub muss sparen und hat mit Miguel Castroman (Thun) und Tunahan Cicek (Vaduz) an Klasse verloren. Die Vermutung liegt nahe, dass sich Yakin zumindest vorerst schwertun wird, die brillanten Resultate seiner ersten Amtszeit zu wiederholen: Da coachte er den FCS innert rund acht Monaten vom letzten auf
den ersten Platz.
BLICK-Check: Rang 5
Vaduz
Die Ländle-Kicker gehen in die erste volle Saison unter Mario Frick (45). Mit Philipp Muntwiler und Tomislav Puljic verlor das Team an Routine. Die Liechtensteiner setzen auf Ländle-Power: Franz Burgmeier (112 Länderspiele) löste Mitte letzter Saison Bernt Haas als Sportchef ab. Mit Tunahan Cicek (Schaffhausen), Yannick Schmid (Luzern), Dominik Schwizer (Thun) oder Denis Simani (Rappi) holte er einige interessante Kicker. Und doch sei die These erlaubt: Mit dem Aufstieg wird Vaduz nichts zu tun haben.
BLICK-Check: Rang 6
Chiasso
16 Spieler holten die Südtessiner, 15 gaben sie. Auf der Trainerbank löste Stefano Maccoppi Ex-Lugano-Trainer Andrea Manzo ab. Chiasso ist auch dieses Jahr die Wundertüte der Liga. Allerdings versprechen einige Neue eine gewisse Qualität: Mickaël Almeida kommt von Aarau, Robin Huser nimmt einen Anlauf zum Stammspieler; zuletzt war er vom FCB an Winterthur und Thun ausgeliehen; und vom FCL kommt Stefan Wolf. Chiasso dürfte sich auch dieses Jahr halten.
BLICK-Check: Rang 7
Wil
Drei Jahre hat Ciri Sforza (49) bei den Wilern unterschrieben – ein Beweis, dass es ihm und dem Klub ernst ist mit der Zusammenarbeit. Mit Mergim Brahimi (ex GC), Kwadwo Duah (ex YB) und Philipp Muntwiler (ex St. Gallen, Vaduz) verpflichtete der Klub Spieler mit Super-League-Vergangenheit. Vorrangiges Ziel von Sforza kann gleichwohl nur sein, die Wiler zu stabilisieren. Die Ostschweizer stürzten nach starkem Herbst in der Rückrunde ab – auch weil Trainer Konrad Fünfstück den Zugriff aufs Team verlor, nachdem er seinen Abgang zum Saisonende ankündigte.
BLICK-Check: Rang 8
Kriens
Mit defensivem Geschick und dank des 16-fachen Saisontorschützen Nico Siegrist (28) hielten sich die Zentralschweizer in der Liga – obschon ein Drittel der Profis Vollzeit berufstätig war! Nun bekam das Team von SRF-Experte Bruno Berner mit Elia Alessandrini (Chiasso), Rrezart Hoxha (Wil), Burim Kukeli (Sion) und Igor Tadic (Vaduz) eine gewisse Klasse zugeführt. Der Abgang von Saleh Chihadeh zu Thun dürfte allerdings stark spürbar sein.
BLICK-Check: Rang 9
Stade-Lausanne Ouchy
Der Aufsteiger geht als krasser Aussenseiter in die Saison – aufgerüstet hat er recht klug. Mit Karim Gazzetta von Winterthur oder Lausannes Jérémy Manière. Und Trainer Andrea Binotto (48), einem Mathematiker und Gymi-Lehrer, ist viel zuzutrauen: Er coachte den Klub seit 2012 von der 2. Liga inter bis in die Challenge League. Ein Nachteil aber: Stade-Lausanne muss in Nyon spielen. Am Ende reichts nicht.
BLICK-Check: Rang 10
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |