«Bis Ende Saison bin ich Chef»
So tickt der neue GC-Trainer Kadar

Ganze 335 Mal schaut er dem Chef über die Schulter. Jetzt steht der ewige GC- und FCZ-Assistenzcoach Zoltan Kadar (53) vor seinem Debüt als Tätschmeister.
Publiziert: 10.06.2020 um 16:07 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2020 um 09:22 Uhr
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Kadars Hauptprobe ist schon Geschichte …
Foto: TOTO MARTI
Max Kern (Text) und Toto Marti (Fotos)

Freitag, nächste Woche. Rekordmeister GC startet gegen den FC Aarau, den Meister von 1993, die Aufholjagd auf einen Barrage-Platz, der zu den Aufstiegsspielen zur Super League berechtigt. Chef der Mission possible beim Challenge-League-Dritten ist ein ewiger Assistent: Zoltan «Zoli» Kadar (53), ungarisch-stämmiger Rumäne, übernimmt nach 335 Super-League-Spielen als Assistent bei GC und dem FC Zürich erstmals die Chef-Position. Als Nachfolger des Österreichers Goran Djuricin, der vom neuen GC-Sportchef Bernard Schuiteman nach nur zwei Spielen (0:1 gegen Kriens, 3:0 gegen Schaffhausen) in Niederhasli vom Hof gejagt wurde.

Schuiteman zu BLICK: «Zoltan ist unser Trainer, wir sind sehr, sehr happy mit ihm.» Kadars Hauptprobe ist schon Geschichte. Bei einem 100-Minuten-Test gewinnt der neue Tätschmeister gegen Verfolger Kriens vor 300 ausgewählten Zuschauern 3:1.

Mit verschränkten Armen steht Kadar, in seiner Heimat 1991 mit Dinamo Bukarest Meister, an der Seitenlinie. Meist still. Für Dezibelwerte knapp unter 120 (dort ist die Schmerzgrenze) sorgen letzten Dienstag Sportchef Schuiteman und Goalie-Trainer Christoph Born.

Ist Kadar, der 1996 als Spieler zum FC Schaffhausen gestossen ist, mit seinem Debüt als Chef-Trainer bei GC zufrieden? Kadar: «Es kommt immer auf das Resultat an, und das war heute gut.»

«Wer weiss, was dann passiert...?»

Wie lange besetzt Kadar die Chef-Position? «Bis Ende Saison. Ich bin so schnell zu diesem Job gekommen. Ich weiss, es kann auch sehr schnell in die andere Richtung gehen. Ich will GC jetzt helfen, dass wir die Relegationsspiele erreichen. Unser Ziel muss der Aufstieg sein. Und wer weiss, was dann passiert...?»

Kadar spielte bisher neben Pierluigi Tami, Michael Skibbe, Uli Forte (bei GC und dem FCZ), Carlos Bernegger, Ludovic Magnin und Goran Djuricin die zweite Geige. Welchen Fussball will er als Nummer 1 von seinem Team sehen? «Wir wollen viel Ballbesitz. Und nach Ballverlusten schnelle Balleroberung. Aber das wollen ja alle.»

Einen Motivations-Kick gibts für den neuen GC-Trainer vom ehemaligen Chef. Uli Forte zu BLICK: «Ich habe zu Zoli gesagt: Jetzt kannst du allen zeigen, dass du ein guter Cheftrainer sein kannst. Zoli hat das verdient, er war lange genug im zweiten Glied.»

Was sind Kadars Qualitäten? Forte: «Er ist ein ausgesprochen detailbesessener Trainer. Ihm entgeht kein Detail. Und er hat zu den Spielern immer einen sehr guten Draht gefunden. Er hat ja schon ein paar hundert Spiele als Assistent, das ist ein Riesen-Schatz. Zoli wirds gut machen, davon bin ich überzeugt.»

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
14
14
28
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
14
6
26
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
14
-3
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
14
-7
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
10
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