Herr Häfeli, lassen Sie uns über Schalke sprechen!
Carlo Häfeli: Weshalb über Schalke?
Sie haben vor kurzem in der Zeitung «Der Bund» gesagt: «In zehn Jahren spielen wir mit Schalke mit.»
(Lacht). Das ist ein Traum, ja. Aber meine Aussage wurde sehr verkürzt wiedergegeben.
Schalke hat mehr Zuschauer als die Stadt Biel Einwohner. Schalke hat fast 100 Mio. Budget!
Ich meinte ja nicht die Fans und das Budget. Sondern, dass es unser Ziel ist, in zehn Jahren vielleicht einmal in der Super League mit zu spielen und dann vielleicht auch mal europäisch.
In der Champions League?
Mit der Europa League wären wir auch schon zufrieden (lacht).
Im Moment ist der FC Biel näher an der 1. Liga als an der Europa League.
Das ist so. Aber das waren wir schon im letzten Sommer, als ich die Aktienmehrheit bei Biel übernommen hatte.
Sie wollen mit Biel Geld verdienen. Wie soll das gehen?
Indem wir Spieler holen und diese mit Gewinn weiterverkaufen. Gewinn für alle, auch für den Verein.
Sie wollen 17 Spieler in die Super League bringen – bis jetzt haben Sie nur Marchesano zum FCZ verkauft.
Nein, es gibt noch weitere! Kevin Bigler ist zum FC Thun gegangen. Fekete zu Vaduz.
Fekete und Bigler sind beides Leihspieler. Das grosse Geld werden Sie mit solchen Geschäften nicht machen.
Es ist ein Anfang. In der Winterpause werden wir noch mehr Transfers tätigen.
Und wie verdienen Sie nun genau Geld?
Das ist ganz einfach. Wir holen einen Spieler für Null Franken und verkaufen ihn für 100 000 Franken – macht 100 000 Franken Gewinn!
Vorher müssen Sie seinen Lohn, seine Wohnung, sein Auto bezahlen...
...das muss ich auch bei jedem anderen Spieler, den ich nicht weiterverkaufen kann.
Es gibt Stimmen in Biel, die befürchten, dass der FC Biel noch in dieser Saison pleite geht. Was entgegnen Sie diesen Leuten?
Denen sage ich, dass ich Optimist bin. Ich gehe nicht davon aus, dass der FC Biel bald pleite ist. Wir sind alle mit grossem Engagement dabei. Wir wollen in der Rückrunde angreifen. Ein Platz unter den ersten fünf ist unser Ziel.
Verfolgen Sie das Projekt in Wil, wo türkische Investoren ähnliches vorhaben wie Sie?
Selbstverständlich! Ich hatte mehrere Gespräche mit den Verantwortlichen. Es ist ein spannendes Projekt.
Wie kamen Sie zum Namen «Carlo»?
In der Schule gab es drei, die Karl hiessen. Einen nannten wir Charly, einen Karl und ich war Carlo.
Der Nachname Häfeli stört Sie nicht?
Was heisst stören? Als meine Eltern heirateten, konnte der Mann noch nicht den Namen der Frau annehmen. Sonst würde ich heute vermutlich Mürset heissen. Das ist ein typisches Twanner-Geschlecht. Dann würde auch keiner mehr fragen: Was will der Zürcher in Biel?
Sie leisten sich einen Chauffeur?
Das ist so, ausser wenn ich den Zug nehme. So kann ich zwischen Biel und Zürich im Auto arbeiten und mir auch mal ein Bierchen oder ein Glas Bielerseewein gönnen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |