Mittwoch in einer Woche ist Trainingsstart beim 27-fachen Meister, der erstmals seit 70 Jahren abgestiegen ist. Jetzt droht GC gar der Fall in die 1. Liga Classic! Dorthin, wo bisher die U21 spielte.
Stand Montag, 3. Juni, hat GC noch kein Budget. Auch keinen fixen Sportchef, geschweige denn neue Spieler! Weder der neue Boss Stephan Rietiker noch Ad-interim-Sportchef Georg Heitz wissen, mit wie viel Geld sie wirtschaften können. «Das ist so», bestätigt Rietiker gegenüber BLICK. Die Mehrheitsaktionäre Stephan Anliker und Peter Stüber, die je 47 Prozent der Aktien halten, konnten sich noch nicht einigen, wie hoch der Etat für die neue Saison sein wird. Im allerschlimmsten Fall droht die Liquidation.
Und BLICK erfährt: Einige GC-Minderheitsaktionäre planen nun, gegen die ehemaligen Verwaltungsräte Stephan Anliker, Andras Gurovits und Georges Perego beim Bezirksgericht eine Verantwortlichkeitsklage einzureichen.
Laut dem Internet-Rechtsdienst lexwiki.ch («Schweizer Recht verständlich erklärt») sollten «Verwaltungsräte und die Geschäftsleitung im Interesse des Unternehmens handeln, was jedoch leider nicht immer der Fall ist. Damit gegen Schäden, die Exekutiv-Organe in Verletzung ihrer Pflichten verursacht haben, vorgegangen werden kann, gibt es das Instrument der Verantwortlichkeitsklage.»
Auch Ex-CEO Huber im Visier
Die GC-Minderheitsaktionäre überlegen sich offenbar auch, den ehemaligen CEO Manuel Huber und die Revisionsstelle BDO für den entstandenen Schaden haftbar zu machen. Die Strategie der unzufriedenen GC-Mitbesitzer: Sie finden, wer in einer Saison gleich 22 (!) neue Spieler oder zwei komplette Mannschaften einkaufe, handle unzweifelhaft grob fahrlässig und müsse für den entstandenen Schaden geradestehen.
Anliker, der sich Anfang Jahr mehrmals öffentlich gebrüstet hat, den Klub notfalls finanziell alleine zu übernehmen, will davon zurzeit nichts mehr wissen und weigert sich offenbar, sich am aktuellen Verlust von 3 bis
4 Millionen zu beteiligen.
Anliker ist für BLICK nicht erreichbar.
Noch gravierender finden die Minderheitsaktionäre, dass CEO Huber, einer der Hauptverantwortlichen des GC-Debakels der letzten fünf Jahre, der von sich aus gekündigt hat, jetzt trotz Abstieg aus der Super League und einem Millionendefizit eine Abgangsentschädigung in der Höhe von gegen 250 000 Franken erhalten haben soll. Ein Kuhhandel zwischen Anliker und Huber, dem er fünf Jahre die Stange gehalten hat? «Haarsträubend, dramatisch», findet den Vorgang ein direkt Involvierter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |