BLICK: Patrick Rahmen, dass Sie nach diesem sackschwachen Saisonstart überhaupt noch Aarau-Trainer sind, ist eigentlich ein Wunder?
Patrick Rahmen: Klar lupft es nach sechs Spielen mit null Punkten im Normalfall einen Trainer. Das ist mir schon auch bewusst.
Warum kam es in Aarau nicht zu einem Trainerwechsel?
Wohl weil Sandro (Sportchef Sandro Burki, die Red.) und ich immer im sehr engen Austausch standen, die Kommunikation stimmte immer. Und auch mein Verhältnis mit der Mannschaft war stets gut.
Der Verwaltungsrat hat keinen Druck gemacht?
Dass der VR nach diesem kapitalen Fehlstart Fragen hatte, ist logisch. Ich war gefordert: Im Kurz-Trainingslager in Oberstaufen habe ich den Klub-Verantwortlichen aufgezeigt, was wir alles unternehmen, um aus der Krise herauszufinden.
Aber auch Sandro Burki ist ein grosses Risiko eingegangen, indem er an Ihnen festgehalten hat.
Sicher. Dass er derart ruhig geblieben ist und voll hinter mir gestanden hat, war der entscheidende Punkt.
Sie selbst haben nie gezweifelt?
Es war ja nicht so, dass wir alle Spiele schlecht gespielt hätten. Einzig Wil auswärts und Chiasso zuhause waren wirklich schwach. Alle anderen Partien hätten auch anders ausgehen können.
Warum haben Sie nicht mehr gewechselt, als es nicht lief?
Es war sehr schwierig: Ich musste etwas tun, aber gleichzeitig durfte ich auch nicht zu viel ändern. Sonst hätte es schnell mal geheissen: «Seht ihr, nicht mal der Trainer glaubt an die Spieler!»
Und das haben Sie immer?
Ich war immer überzeugt von den Spielern, stand immer zu hundert Prozent hinter ihnen. Sandro und ich wussten schon vor dem Saisonstart, dass wir wohl etwas Zeit brauchen würden. Ein Marco Schneuwly oder Elsad Zverotic haben zuvor länger nicht mehr gespielt. Das brauchte Zeit. Zudem hatten wir zahlreiche Verletzte.
Und jetzt das überzeugende 3:1 gegen Wil zum Rückrundenauftakt, man ist mittlerweile seit acht Spielen ungeschlagen. Ganz Aarau träumt vom Aufstieg. Sie auch?
Unsere Fans dürfen und sollen träumen. Aber die Spieler und ich träumen nicht. Wir müssen einfach so weitermachen, unser Weg stimmt.
Sogar Lausanne-Trainer Giorgio Contini und Servette-Coach Alain Geiger bezeichnen Aarau als Aufstiegs-Anwärter.
(lacht) Das habe ich auch gelesen. Da steckt wohl auch ein wenig Taktik dahinter ...
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |