CC über seinen Freund Sepp Blatter
«Jetzt ist er verrückt geworden»

CC geht in «L’Equipe» frontal auf Sepp Blatter los und vergleicht ihn mit dem Papst.
Publiziert: 19.10.2015 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:26 Uhr
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Walliser unter sich: Constantin hat Blatter (l.) vor kurzem getroffen und ihm geraten, endlich zu gehen.
Foto: AP Photo/Themba Hadebe
Von Alain Kunz

In diesem Leben wird CC nicht mehr Diplomat werden. Wenn es darum geht, sein Territorium zu verteidigen, geht er verbal auf tutti. Das war schon 2011 in den juristischen Wirren um das Fifa-Transferverbot gegen Sion so. Damals hat CC den Walliser Boss des Weltverbands mit Libyens kurz darauf getötetem Diktator Muammar al-Gaddafi verglichen: «Gaddafi hat dasselbe gemacht. Natürlich gibt es keine Toten, aber das Prinzip ist dasselbe.»

Die Fifa nannte CC wahlweise ein totalitäres Regime und eine Bananenrepublik. Und Uefa-Präsident Michel Platini einen Hofnarren.

Doch nun hat CC nichts zu verteidigen. Punkte schon gar nicht, davon hat er viel zu wenige für sein Selbstverständnis. Nur 15 aus den ersten zwölf Spielen. Doch: den Cup. Den hat er ­geholt. Alles in Minne also im streitbaren Wallis. Dennoch schont Constantin seinen Kantonskumpel Blatter in der grössten französischen Sportzeitung kein bisschen. Weil Blatter dank der fussballerischen Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern vom Weltfrieden und vom Nobelpreis träumte, sagt CC: «Er hält sich wirklich für den Papst. Er hat die Füsse nicht mehr auf dem Boden.»

Blatter merke immer noch nicht, dass er Passagier auf der Titanic sei. «Er denkt immer noch, dass er reingewaschen werde und hält an seinem Plan A fest: die anderen zu Fall zu bringen, um alleine an der Macht zu bleiben. So wollte er auch Platini exekutieren. Sepp wie auch Platini sind verrückt geworden!»

CC hat Blatter vor kurzem getroffen

Dann legt der Architekt aus Martigny noch einen drauf: «Auf diesem Machtlevel haben die Menschen nicht mehr alle Tassen im Schrank. Vom Alter ganz zu schweigen. Sie sind Kinder und Verrückte zugleich.» Er, CC, habe Blatter vor einigen Tagen persönlich in Visp getroffen und ihm gesagt: «Sepp, die Party ist vorbei! Verteidige dich – aber geh!»

Und CC weiss durchaus, wovon er im Fall Blatter spricht. Denn der Visper vertraute dem Sion-Präsidenten vieles an.

Auch wenn – wie «L’Equipe» schreibt – CC kein Oberwalliser ist wie Sepp, Visp nicht unbedingt das Nachbardorf von Sion und CC nicht Milliardär ist. Nach jeder Rücktrittankündigung von Blatter sagte CC schon nach kürzester Zeit, dass Blatter vier Jahre später ­ohnehin wieder antreten werde. Warum? «Weil Sepp es mir immer gesagt hat.»

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