CC jetzt ein YB-Fan?
«So sind wir ein Abstiegskandidat!»

Der Tag nach der Blamage gegen die Nobodys aus Litauen. Christian Constantin lächelt weg, dass er stinksauer ist.
Publiziert: 04.08.2017 um 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:55 Uhr
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CC hat die Blamage kommen sehen.
Foto: KEYSTONE, MARTIAL TREZZINI
Alain Kunz

BLICK: Christian Constantin, sind Sie am Arbeiten?
Christian Constantin:
Ja klar. Aber ich habe jetzt fünf Minuten Zeit. Warum?

Weil Sie so nicht an Ihren Fussballklub denken müssen…
(lacht) Da gibts eigentlich nichts zu lachen. Das war in Genf wie im Hinspiel. Wir hatten nicht die richtige Mentalität, um weiterzukommen. Ich kann nicht behaupten, dass sich meine Spieler beide Beine ausgerissen haben.

Die 410 Fans haben da auch nicht geholfen.
Nein. Schlimm ist, dass die sich in einem 30 000er-Stadion verloren haben. Aber ich habs kommen sehen. Da war das 0:3 im Hinspiel. Die 200 Kilometer bis Genf. Der zweite August. Und dann machen die 40, 50 Litauer noch mehr Lärm als unsere Fans…

Schlimmer geht es nicht.
Doch: Wir hätten auch das Rückspiel verlieren können.

Bitte!
Ist aber so. Wir waren nicht bereit. Haben den Gegner unterschätzt. Oder zumindest falsch eingeschätzt. Wir dachten, das sei ein einfacher Kontrahent, der da in Litauen auf uns wartet. Das gehe von selbst. Und als wir aufwachten, stand es 0:3. Das war schlicht unseriös! Ohne professionelle Einstellung. Ohne Demut. Jedes Cupspiel gegen einen Drittligisten wird seriöser angegangen.

Machen Sie sich auch Sorgen?
In jedem normalen Betrieb würde von einem professionellen Versagen sprechen. Aber Fussball ist nicht normal. Klar ist: Mit solchen Auftritten gehören wir zu den Abstiegsanwärtern.

Weh tut sicher auch, das fünf, sechs Millionen flöten gegangen sind.
Die sind mit dem Schiri-Bock im letzten Saisonspiel gegen GC schon flöten gegangen, als wir die Gruppenphase verpasst haben. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir das schaffen.

Sion ganz peinlich - und ein paar Minuten später bietet YB grosses, ja grösstes europäisches Kino!
YB hatte den Vorteil, seine wichtigen Abgänge – ich denke da an Mvogo und Zakaria - schneller über die Bühne gebracht zu haben als ich. Akolo zum Beispiel ging erst Mitte Juli weg. Entsprechend konnte ich meine Zuzüge erst später tätigen. YB hat uns gegenüber einen Monat Vorsprung.

Ist das alles?
Nein. YB hat eine echt tolle Mannschaft diese Saison, für welche die Champions League ein realistisches Ziel ist. Und auch der Meistertitel!

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