Zehn Spiele ohne Sieg. Schlusslicht. Dazu Negativschlagzeilen abseits des Feldes. Zerbricht der FCA daran?
Sandro Burki (29): Ich bin mir schwierige Zeiten in Aarau gewohnt. Bei einigen Themen war der Verein zuletzt selbst schuld, bei anderen wie dem Stadion hatte er keinen Einfluss. Klar ist das Selbstvertrauen nach zehn Spielen ohne Sieg nicht gross. Aber wir sind positiv.
Die 0:4-Pleite gegen Luzern haben Sie von der Tribüne aus verfolgt. Haben Sie sich Sorgen gemacht?
Es hat mir extrem wehgetan. Wenn man so verliert und nur zusehen kann, ist das noch schlimmer, als wenn man auf dem Platz steht. Keiner von uns hat seine Leistung gebracht.
In schwierigen Zeiten hat Aarau immer gekämpft. In Luzern war davon keine Spur.
Ein Aarau, das nicht kämpft, ist tot. In Luzern haben wir nicht gekämpft. Das war das grösste Problem.
Sind das Anzeichen von Resignation?
Die Stimmung war nach dem Spiel am Boden. Doch trotz all dem Negativen glauben wir daran, dass wir es packen.
Waren Sie überrascht, dass Christ nicht entlassen wurde?
Nein. Es ist auch nicht meine Aufgabe, darüber nachzudenken. Dieser Entscheid liegt auch nicht in meinen Händen.
Kann Christ Aarau aus diesem Schlamassel führen?
Auf jeden Fall. Wir haben bewiesen, dass es mit ihm geht. Es war nicht einfach, als er kam und im Vergleich zu René Weiler vieles umstellte. Dann lief es sehr gut. Warum sollten wir es nicht wieder hinbekommen?
Vermissen Sie René Weiler schon?
(lacht) Nein, einige Spieler sowieso nicht. Dieses Thema ist abgehakt.
Dafür geistert der Name von Raimondo Ponto durchs Brügglifeld.
Wer sagt denn, dass ein Trainerwechsel etwas bringen würde? Wenn Christ wüsste, dass wir ohne ihn jedes Spiel gewinnen würden, würde er wohl von sich aus gehen.
Jetzt kommts zum ersten Duell mit Zürich seit dem Foul an Yapi. Steckt das in den Köpfen drin?
Bei Canepa bestimmt. Uns interessiert nur, dass Yapi auf dem Weg der Besserung ist. Mehr nicht.
Sind Sie froh, dass Wieser gesperrt ist?
Für ihn persönlich ist es sicher besser so.
Haben Sie sich Wieser mal zur Brust genommen?
Er tut mir vor allem leid. Sandro ist ein guter Mensch. Auch wenn das viele anders sehen. Er hat Fehler begangen und er bereut sie. Ich versuche, Sandro so gut wie möglich zu unterstützen, dass er nicht beginnt, an sich zu zweifeln.
Gegen den FCZ müssen all diese Baustellen behoben werden. Wie realistisch ist das?
Es ist für uns sonst schon schwer gegen Zürich. In einer solch schwierigen Phase umso mehr. Trotzdem werden wir an unsere Chance glauben. Es ist eine erste Chance, unser Image zu verbessern.
Für Sven Christ kann es die letzte Chance sein. Spielt das Team auch für ihn?
Jeder muss so spielen, dass er nach dem Spiel in den Spiegel schauen kann. Sollen wir nur jetzt für den Trainer spielen, weil er kurz vor der Entlassung steht? Nein. Unser Job ist es, in jedem Spiel alles für den Verein, den Trainer und die Fans zu geben.
Ist der FCA nächste Saison noch in der Super League?
Ich bin überzeugt davon.