Buffon, Ibra und Co.
Diese Weltauswahl sagte 2023 Goodbye

2023 beendeten viele ehemalige Top-Fussballer ihre illustre Karriere. Von Gigi Buffon über Giorgio Chiellini bis zu Zlatan Ibrahimovic, sie alle hängten ihre Fussballschuhe an den Nagel. Eine Weltauswahl.
Publiziert: 31.12.2023 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2023 um 18:08 Uhr
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Diese Elf trat 20233 zurück – Tor: Gianluigi Buffon.
Foto: AFP
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Gianluigi Buffon (45), Italien

Seine Profi-Karriere beendet er dort, wo er sie begonnen hat: in Parma. Als 17-Jähriger gibt er sein Debüt. Es ist sein erster von 975 Einsätzen im Profifussball. Die erste Partie, in der Gianluigi Buffon (45) unbezwingbar ist. 429 Spiele ohne Gegentor folgen. Mit Juve wird er zehnmal Meister, gewinnt später auch mit PSG den Meistertitel, der Sieg in der Champions League bleibt ihm aber verwehrt. Der Höhepunkt seiner Karriere ist der WM-Titel 2006 in Deutschland, aber auch den Tiefpunkt erlebt der jahrelang beste Torhüter der Welt mit der «Squadra Azzurra». Italien scheitert 2017 in den WM-Playoffs an Schweden. Buffon verpasst seine sechste WM-Teilnahme. Seine Tränen stehen sinnbildlich für die ganze Nation.

Diego Godin (37), Uruguay

Der beinharte Verteidiger beendet seine Karriere im Sommer bei Velez Sarsfield. Neun Jahre spielt Godin für Atletico Madrid, holt mit den «Colchoneros» den Meistertitel und steht mit ihnen zweimal im Champions-League-Final. Phasenweise galt der Uruguayer als bester Innenverteidiger der Welt. Mit 161 Länderspielen ist er Rekordspieler seiner Landes, 2011 gewinnt er mit Uruguay die Copa America.

Giorgio Chiellini (39), Italien

Nach dem Ende der MLS-Saison gibt der Italiener seinen Rücktritt bekannt. Der Fussball sei sein Ein und Alles gewesen. «Aber jetzt ist es an der Zeit, neue Kapitel aufzuschlagen», schreibt der Verteidiger auf Instagram. Der langjährige Teamkollege von Stephan Lichtsteiner gewinnt mit Juve neun Meistertitel, 2021 wird er mit Italien Europameister. Haris Seferovic nennt Chiellini den härtesten Gegenspieler seiner Karriere: «Er war ein Drecksack. Er las das Spiel, den Ball, dich, war schnell, provozierte dich zwar nicht, aber schlug dich immer etwas.» Chiellini besitzt einen Masterabschluss in BWL.

João Miranda (39), Brasilien

Der Innenverteidiger ist einer der Eckpfeiler von Atletico Madrids Titelgewinn 2014. Danach spielt er auch vier Jahre für Inter, ehe er nach einem Abstecher nach China seine Karriere in der Heimat ausklingen lässt. Für Brasilien bestreitet er 58 Länderspiele und nimmt an der WM 2018 teil. 2019 gehört er beim Sieg an der Copa America zum Kader.

Mesut Özil (35), Deutschland

Der in Gelsenkirchen geborene Deutsche mit türkischen Wurzeln ist einer der genialsten Fussballer seiner Generation. Mit dem DFB gewinnt er 2014 in Brasilien den WM-Titel, spielt drei Jahre bei Real Madrid und acht Jahre bei Arsenal. Neben dem Platz verdribbelt sich Özil aber immer öfter. 2018 posiert er auf einem Foto mit dem türkischen Machthaber Recep Erdogan, der später auch an Özils Hochzeit präsent ist, was in Deutschland eine Staatsaffäre auslöst. Nach seinem Rücktritt im Frühjahr posiert er mit einem Tattoo auf der Brust, dem Symbol einer nationalistischen türkischen Partei.

Marek Hamsik (36), Slowakei

Der Mittelfeldspieler mit den auffälligen Frisuren spielt mehr als ein Jahrzehnt für Napoli und löst auch die Klub-Ikone Diego Maradona als Rekordtorschütze ab. 2019 zieht es ihn nach China, ehe er via Göteborg nach Trabzospor findet, wo er im Sommer seine Karriere beendet. «Ich habe meinen Traum gelebt», sagt Hamsik über seine Karriere. Für die Slowakei absolviert er 136 Länderspiele und nimmt an der WM 2010 und an der EM 2016 und 2021 teil.

Cesc Fabregas (36), Spanien

Mit Spanien gewinnt er alles: Europameister 2008 und 2012, Weltmeister 2010. Und doch steht er in der «La Roja» stets im Schatten von Xavi Hernandez und Andres Iniesta, obwohl Fabregas über 100 Länderspiele bestreitet. Seine Karriere führt ihn von Arsenal, über Barcelona und Chelsea nach Monaco, seine letzte Saison spielt er in Como, wo er danach Assistenztrainer wird und zwischenzeitlich sogar die Rolle des Cheftrainers übernimmt.

Bojan Krkic (33), Spanien

Dank seiner Dribblings und Technik gilt er bald als der neue Messi, als er als Teenager in die 1. Mannschaft von Barcelona kommt. Doch die Weltkarriere bleibt dem Sohn eines Serben und einer Spanierin verwehrt. 2011 verlässt er Barca und spielt danach in Italien, Holland, Deutschland, England, Kanada und Japan. «Nach einer Reise um die Welt kehre ich nun nach Hause zurück», lässt er im März auf X verlauten. Für Spanien macht er ein Länderspiel.

Gareth Bale (34), Wales

Er gilt als der bestbezahlte Hobby-Golfer der Welt, als der Waliser bei Real Madrid nur noch auf der Tribüne sitzt. Mit den Königlichen gewinnt Bale fünfmal die Champions League, im Final 2018 gegen Liverpool trifft er zweimal, unter anderem mit einem spektakulären Fallrückzieher. Mit Wales erreicht er 2016 in Frankreich den EM-Halbfinal. Zuletzt ist der Flügelstürmer in der MLS tätig.

Zlatan Ibrahimovic (42), Schweden

Mit dem Schweden tritt eine der schillerndsten Figuren der letzten Jahre ab. Spektakulär sind nicht nur seine Tore wie der Fallrückzieher aus gut 20 Metern 2012 gegen England, sondern auch seine Sprüche. Über Guardiola und Messi in Barcelona sagt er einst: «Wir brauchen den Philosophen nicht, der Zwerg und ich reichen vollkommen.» Er wird Meister in Holland, Italien, Spanien und Frankreich, die Champions League gewinnt Ibra aber nie.

Eden Hazard (32), Belgien

Der begnadete Dribbler ist nach seinem Wechsel von Chelsea zu Real Madrid 2019 nur noch ein Schatten seiner selbst. Er ist einer der Köpfe der goldenen Generation Belgiens, die er an der WM 2018 in Russland auf Platz 3 führt. Nach seinem Rücktritt mit erst 32 Jahren sagt er der belgischen Zeitung «L'avenir»: «Ich hatte mir immer gesagt, dass ich aufhören würde, sobald ich keinen Spass mehr auf dem Feld habe. Ich wollte nicht des Geldes wegen irgendwo spielen gehen.»


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