Aufgewachsen als bosnischer Flüchtling im Bündner 499-Seelendorf Schluein, spielt Senad Lulic (30) von 2006 an zwei Jahre bei der AC Bellinzona. Der Trainer damals? Der heutige Schweizer Nati-Coach Vladimir Petkovic. Nach einem zweijährigen Abstecher zu GC wechselt Linksverteidiger Lulic 2010 zu YB. Der Trainer? Petkovic. Und als Petko 2012 bei Lazio Rom unterschreibt, hat sein Ziehsohn Lulic bereits ein Jahr in der Ewigen Stadt hinter sich.
Auch den grössten Triumph ihrer Karrieren schaffen die beiden gebürtigen Bosnier 2013 gemeinsam: Cupsieg mit Lazio gegen den verhassten Stadtrivalen AS Roma. Torschütze des goldenen 1:0: Lulic. Der Bündner damals: «Jetzt halten die Leute auf der Strasse an und knien vor mir nieder. Dann küssen sie mir den Fuss, mit dem ich das Tor geschossen habe.» Anfang dieses Jahr verlängert Lulic bei Lazio bis 2020.
Heute gibts im Letzi für Lulic in seinem ehemaligen Heimstadion ein Wiedersehen mit Förderer Petkovic: Der 47-fache bosnische Internationale trifft im Test auf Petkovics Schweizer. Lulic auf SRF: «Petkovic hat sehr grossen Anteil an meiner Karriere.
Er verlangte immer mehr von mir, weil die anderen Spieler dachten, ich spiele ohnehin, weil ich sein Landsmann sei. Er hat das Maximum aus mir herausgeholt, egal, wo wir waren.»
«Dank Petkovic durfte ich fussballerisch gross werden»
Lulic, der den Schweizer Pass erst erhielt, nachdem er am 1. Juni 2008 sein erstes Länderspiel für Bosnien-Herzegowina gemacht hatte, sagt auch: «Dank Petkovic durfte ich fussballerisch gross werden. Mit Bellinzona sind wir zusammen aufgestiegen. Bei YB haben wir eine gute Meisterschaft gespielt. Mit der Lazio gewannen wir den Cupfinal.»
Im Letzigrund spielt Lulic letztmals am 5. März 2011 mit YB. Als Joker schiesst er gegen GC das zwischenzeitliche 2:2, ehe ein knapp 20-Jähriger für GC das 3:2 erzielt. Sein Name? Izet Hajrovic, heute Lulics Nati-Kollege. Nur: Im Gegensatz zu Stammspieler Lulic hat Hajrovic, der bei SD Eibar in Spanien nur auf der Bank sitzt, kein Aufgebot bekommen.