Vierzig Jahre hat Sepp Blatter (79) der Fifa gedient. Geleistet hat er Beachtliches. Der Fall der Mauer ermöglichte es ihm, den Fussball weltweit zu verbreiten. Zuletzt aber diente die Fifa nur noch Blatter selbst. Ständig verfeinerte er ein System, das einen zentralen Zweck hatte: seine Macht zu erhalten. Da Blatter machte, was er wollte, wirft ihn die Fifa nun raus. Acht Jahre sperrt ihn die Ethikkommission, halftert «den grossen Präsidenten» ab, wie er sich selbst bezeichnet.
Und das ist gut. Die Fifa beweist: sie toleriert kein unethisches Verhalten. Der Weltfussballverband meint es ernst mit den Reformen. Und sie weiss: die patriarchale Struktur kann nur zerfallen, wenn der Patriarch fällt.
Für Blatter aber ist es eine persönliche Tragödie. Der bald 80-jährige Mann ist acht Jahre verbannt vom Fussball – was einer lebenslänglichen Sperre gleichkommt. Nicht verstanden hat der Walliser, was das Geheimnis eines langen Lebens ist. Nämlich zu wissen, wenn es Zeit ist zu gehen. Um Jahre hat Blatter den eigenen Abtritt verpasst. Stattdessen klammerte er sich an der Macht. Das – und nicht der Fussball – ist nun sein Vermächtnis.