Inka Grings schrieb 2019 beim SV Straelen Geschichte. Als erste Frau stand sie an der Seitenlinie eines Männer-Teams in den obersten vier Fussball-Ligen Deutschlands. Nach einem Jahr verliess sie den Regionalligisten wieder. Inzwischen ist sie Cheftrainerin der FC Zürich Frauen.
Wenn also jemand Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern ausmachen kann, dann die ehemalige Top-Stürmerin. Im «Blick Kick» erzählt sie von ihren Erfahrungen: «Die Männer hatten viel mehr Probleme mit der Zeit. Sie brauchten mehr Zeit in der Kabine, um sich bereit zu machen.» Abschliessend fügt sie noch hinzu: «Der Musikgeschmack in der Kabine ist unterschiedlich, ansonsten gibt es keine grossen Unterschiede.»
Tor war «enorm wichtig»
Auch sportlich soll es keine Differenz zu den männlichen Kollegen geben. Daher will es die Frauen-Nati ihnen gleichtun und die Teilnahme für die EM sichern. Dank einem Last-Minute-Penaltytreffer durch Ana Maria Crnogorcevic kehrt die Frauen-Nati mit einem 1:1 aus Tschechien zurück. Für das kommende EM-Playoff-Rückspiel (Dienstag, 13. April um 20 Uhr) sei das Tor «enorm wichtig», sagt Grings.
Es wäre nach der EM 2017 die zweite Endrunden-Teilnahme der Schweizerinnen. Für Grings sei es die logische Folge des Fortschritts der Nati: «Eine EM-Teilnahme wäre eine Bestätigung von dem, was sie sich erarbeitet haben. Sich mit den Besten zu messen, ist für die stetige Entwicklung extrem wichtig und ich finde, sie haben es sich verdient.»
Top-Quote beim FCZ
Zu ihrer Zeit als Spielerin beim FC Zürich spielte sie die Konkurrenz an die Wand. Ihre Statistik ist beeindruckend: 55 Tore in 31 Spielen. Dazu holte sie zwei Mal das Double. Seitdem ist aber das Niveau der Liga gestiegen.
«Wir hatten jetzt in Tschechien acht Spielerinnen (in der Startelf Anm.d.Red.), die im Ausland spielen und das als Profis. Davon hätten die meisten vor 10 Jahren noch geträumt. Das ist eine Entwicklung, die grossartig ist», so die Deutsche. (smi)