Blick-Buch «Wir waren Helden»
Schweizer Sport-Legenden erzählen lustige Anekdoten

30 Gespräche mit Schweizer Sport-Legenden: Die gibts im neuen Blick-Buch «Wir waren Helden» zu lesen. Hier erfährst du schon mal ein paar lustige Geschichten von Breu, Günthör und Co.
Publiziert: 04.12.2024 um 17:31 Uhr

Auf einen Blick

  • Sportlegenden teilen ihre verrücktesten Erlebnisse
  • Ruedi Elsener bog einem Gegenspieler den Finger um
  • Rolf Biland fuhr ohne Stiefel und wurde Dritter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_760.JPG
Daniel LeuStv. Sportchef

Fussball-Legende Ruedi Elsener: «Ich nahm seinen Finger und bog ihn um»

Foto: TOTO MARTI

«Einmal hatten wir mit GC in Lugano ein Vorbereitungsspiel. Ein junger Spieler hat mich gleich ein paarmal umgehauen. Da habe ich ihm gesagt: ‹Lueg, das ist ein Freundschaftsspiel. Mach das nöd, eifach nöd.› Doch er machte weiter. Irgendwann bekam ich den Ball, und er hängte sich von hinten wie ein Rucksack auf mich drauf. Da nahm ich seinen Finger und bog ihn um. Es hat richtig geknackst, und er schrie sehr laut. Ich schaute ihn dann an und sagte: ‹Ist jetzt gut?› Ich erhielt übrigens noch einen Freistoss zugesprochen, und er kam danach nicht mehr näher als einen Meter an mich ran.

Das perfekte Weihnachtsgeschenk: Unsere «Wir waren Helden»-Rubrik gibts jetzt auch als Buch

Das 332-seitige Hardcover-Buch «Wir waren Helden» ist ab sofort im Fachhandel erhältlich. Darin enthalten sind 30 Interviews mit Schweizer Sport-Legenden – von Jörg Abderhalden bis Beat Breu, von Denise Biellmann bis Ariella Kaeslin. Das Buch kostet 39 Franken, ISBN-Nummer 978-3-03875-567-8. Zu bestellen unter beobachter.ch/shop.

Das 332-seitige Hardcover-Buch «Wir waren Helden» ist ab sofort im Fachhandel erhältlich. Darin enthalten sind 30 Interviews mit Schweizer Sport-Legenden – von Jörg Abderhalden bis Beat Breu, von Denise Biellmann bis Ariella Kaeslin. Das Buch kostet 39 Franken, ISBN-Nummer 978-3-03875-567-8. Zu bestellen unter beobachter.ch/shop.

Seitenwagen-Legende Rolf Biland: «Ich zog die Stiefel aus und fuhr ohne weiter»

Foto: BENJAMIN SOLAND

«In Zolder 1980 fuhren wir mit neuen Stiefeln. Während des Rennens schlief mir der Bremsfuss ein, was natürlich eine Katastrophe ist. Also fuhr ich an die Boxen, zog die Stiefel aus und fuhr ohne weiter. Da die Auspuffrohre den Füssen ziemlich nahe kommen, habe ich mir die ‹Scheichen› verbrannt. Das tat schon weh, aber das Wichtigste: Wir wurden noch Dritte.»

Waffenlauf-Legende Albrecht Moser: «Ich drückte den Schwamm genüsslich über meinem Kopf aus»

Foto: BENJAMIN SOLAND

«Einmal stand eine schöne Frau am Wegrand, die meinem grössten Konkurrenten Kudi Steger einen Schwamm geben wollte. Ich sah das, rannte zu ihr, nahm den Schwamm und drückte ihn genüsslich über meinem Kopf aus. Dann reichte ich ihn dem Kudi weiter. Der wurde daraufhin so sauer und beflügelt, dass er mir davonrannte und gewann, denn ich hatte innerlich eine so grosse Genugtuung, dass ich gar nicht mehr richtig ‹secklen› konnte.»

Fussball-Legende Roger Wehrli: «O du Seliger»

Foto: TOTO MARTI

«Mein verrücktester Teamkollege war Thomas Niggl. Früher gab es noch B-Nationalmannschaften. 1977 spielten wir mit Schweiz B in Kaiserslautern gegen Deutschland B. Niggl hatte den Auftrag, Rudolf Seliger, einen typischen Flügel, zu decken. Schnell einmal stand es 3:0 für Deutschland. Seliger hatte dreimal geflankt, und in der Mitte hatte Dieter Müller dreimal eingenickt. Und was machte Niggl? Er sang auf einmal während des Spiels laut ‹O du Seliger›.»

Rad-Legende Beat Breu: «Plötzlich stand der Sportliche Leiter vor der Tür»

Foto: BENJAMIN SOLAND

«Vor der Züri-Metzgete 1981 schliefen wir im Hotel Sonnental in Dübendorf. Da unser Teamkollege Stefan Mutter am Samstagabend ins ‹Sportpanorama› eingeladen war, wollten wir uns seinen Auftritt unbedingt anschauen. Der Chef vom Sonnental liess uns deshalb in seine Wohnung, weil es dort einen Fernseher gab. Dann kam der mit einer Riesen-Pralinéschachtel. Wir assen alles auf und hatten eine grosse Gaudi, doch plötzlich klopfte es an die Tür. Davor stand unser Sportlicher Leiter Auguste Girard. Er sagte dem Hotelchef, dass die Herrschaften bitte ein bisschen leiser sein sollten, weil unten seine Fahrer am Schlafen seien. Wenn der gewusst hätte, dass wir, seine Fahrer, für den Lärm gesorgt hatten …»

Töff-Legende Jacques Cornu: «Ich versteckte mich in der Leichenhalle»

Foto: BENJAMIN SOLAND

«In Le Castellet brach ich mir im Training mal bei einem Sturz das Schlüsselbein. Ich kam ins Militärspital, wo man mich stundenlang liegen liess. Die hatten mich einfach vergessen und wollten mich erst am nächsten Tag operieren. Zudem hatte es in meinem Zimmer mehrere Patienten, die röchelten und wie der Tod aussahen. Also zog ich mir in der Nacht wieder das Lederkombi an und wollte abhauen. Ich wollte das Licht löschen, um nicht aufzufallen, erwischte stattdessen aber den Alarmknopf. Deshalb versteckte ich mich in der Leichenhalle, bevor ich nach draussen rannte. Die Wachen suchten längst nach mir. Ich bin dann mit einem gebrochenen Schlüsselbein über eine hohe Mauer geklettert und wurde am nächsten Tag von der Rega in die Schweiz geflogen.»

Kugelstoss-Legende Werner Günthör: «Ich habe noch nie einen Elefanten so hoch springen sehen»

Foto: Daniel Kellenberger

«Der österreichische Kugelstösser Klaus Bodenmüller und ich haben im Training oft Stand-Hochsprung gemacht. Einmal kam der schwedische Hochspringer Patrik Sjöberg auf uns zu und sagte: ‹Was machen hier die Elefanten?› Ich habe ihm dann gesagt: ‹Lass uns schauen, wer höher springt. Und der Verlierer zahlt ein Abendessen.› Ich sprang dann aus dem Stand rückwärts über 1,80 Meter. Sjöberg blieb nur verdutzt stehen, packte seine Tasche, lief weg und sagte: ‹Ich habe noch nie einen Elefanten so hoch springen sehen.›»

Rennfahrer-Legende Marc Surer: «Nur über meine Leiche»

Foto: Sven Thomann

«Als ich einmal Abends nach dem Training in Spa mit dem Auto die Rennstrecke verlassen wollte, kam ein Ordner und sagte mir, ich dürfe hier nicht raus. Er stellte sich einfach vor mein Auto und versperrte mir den Weg. Also fuhr ich leicht nach vorne. Er legte sich dann auf meine Motorhaube und sagte: ‹Nur über meine Leiche.› Deshalb legte ich den Rückwärtsgang ein, fuhr zurück, und er fiel runter auf den Boden. Dann fuhr ich raus. Das Ganze hatte aber ein Nachspiel. Am nächsten Tag kam mein Teamchef und sagte, er habe wegen mir 1000 Dollar Strafe bezahlen müssen. Sonst hätte das Team nicht am Rennen teilnehmen dürfen.»

Rad-Legende Rolf Järmann: «Ich spielte den sterbenden Schwan»

Foto: Sven Thomann

«Tour de Suisse 1990, die Etappe vom Tessin auf die Lenzerheide. Ich ging irgendwann zum Mannschaftswagen und sagte: ‹Wenn ich am Lukmanier abgehängt werde, macht euch keine Sorgen, ich werde heute gewinnen.› Ich liess mich dann abhängen und tat so, als ob ich es mit letzter Kraft auf den Pass und wieder in die Spitzengruppe geschafft hätte. Der legendäre Tour-Direktor Sepp Vögeli sprach mir noch Trost zu: ‹Herr Järmann, beissen Sie durch.› Ich spielte den sterbenden Schwan und erhielt von den anderen Fahrern sogar eine Cola, um wieder ein bisschen zu Kräften zu kommen. Wenn ich dann meine Ablösung fuhr, drosselte ich das Tempo bewusst um etwa 1 km/h. Da sagten sie irgendwann: ‹Das macht keinen Sinn mehr mit dir. Du musst keine Ablösungen mehr fahren.› Als dann der Anstieg auf die Lenzerheide losging, attackierte ich und gewann souverän die Etappe.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?