«Ich habe viel über meine Präsidentschaft und die 40 Jahre, in welchen ich an die Fifa und diesen grossartigen Sport gebunden war, nachgedacht. Ich schätze die Fifa mehr als alles andere und will nur das Beste für die Fifa und den Fussball. Ich fühlte mich verpflichtet, mich für die Wiederwahl zur Verfügung zu stellen und dachte, das ist das Beste für diese Organisation. Die Wahl ist vorüber, aber die Fifa hat noch immer Herausforderungen zu meistern. Die Fifa braucht eine gründliche Überholung.
Ich habe zwar das Mandat der Mitglieder der Fifa inne, aber ich glaube nicht mehr, dass dieses Mandat die ganze Fussball-Welt unterstützt - die Fans, die Spieler, die Clubs, die Menschen, die leben, atmen und den Fussball so lieben, wie es auch die Fifa tut.
Deshalb habe ich entschieden, mein Mandat niederzulegen und einen ausserordentlichen Wahl-Kongress einzuberufen. Ich werde meine Aufgaben bis zu diesem Kongress weiterführen.
Da ich an diesem Kongress kein Kandidat sein werde, fokussiere ich mich jetzt auf weiterführende, fundamentale Reformen, welche unsere früheren Bemühungen tragen. Über Jahre haben wir hart daran gearbeitet, administrative Reformen zu installieren, und mir ist klar, dass diese fortgeführt werden müssen, dass diese nicht genug sind.»
Blatter spricht sich in der Folge für Veränderungen aus: «Im Exekutiv-Komittee sind Leute dabei, die wir nicht kontrollieren können, die aber für die Fifa verantwortlich sind. Wir brauchen einen tiefen, strukturellen Wechsel.
Die Grösse des Exekutivkomittees muss deshalb reduziert werden und die Mitglieder sollten durch den Fifa-Kongress gewählt werden. Integritäts-Prüfungen für alle Exko-Mitglieder müssen zentral durch die Fifa organisiert werden und nicht mehr durch die Konföderationen. Wir brauchen Kontrollen, nicht nur für den Präsidenten, sondern für alle Exko-Mitglieder.
Ich habe schon früher für solche Veränderungen gekämpft – und wie alle wissen - meine Efforts wurden geblockt. Dieses Mal werde ich erfolgreich sein.»
Ich kann das nicht alleine machen. Domenico Scala wird mich unterstützen. Scala ist Chef der Fifa-Compliance-Kommission, leitet die interne Finanzaufsicht der Fifa.
«Es ist meine tiefe Fürsorge für die Fifa und ihre Interessen, die mich zu dieser Entscheidung gebracht haben. Ich möchte denen danken, die mich immer unterstützt haben als Fifa-Präsident in einer konstruktiven und loyalen Art. Die, die so viel getan haben für dieses Spiel.
Das, was für mich am wichtigsten ist: Wenn alles vorbei ist, muss der Fussball der Gewinner sein.»