Geht es um den Auftritt der Schiedsrichter, halten sich Verbände und Ligen mit Haarspaltereien auf: Keine Bärte, keine langen Federn bitte. Tätowierungen? Kommt nicht infrage – ausser man sieht sie nicht.
Anders gesagt: Die Schiedsrichter sind auf den sportlichen Laufstegen dieser Welt gerade eine optische Ausnahmeerscheinung – und das wird auch so bleiben, auf jeden Fall so lange, bis die Modetrends einen Salto rückwärts machen oder die Verbände die Stilregeln für ihre Schiedsrichter der heutigen Zeit anpassen.
Brav und spröde wie Knäckebrot?
Besonders die Fussballschiedsrichter gucken da momentan in die Röhre, weil sie neben den Gecken mit tätowierten Armen, kunstvoll gezirbelten Frisuren und fein zurechtgestutzen Bärten so brav und spröde wirken wie Knäckebrot. Aber ist das wirklich sinnvoll? Die Schiedsrichter kämpfen mit Respektlosigkeiten von allen Seiten, vielleicht wäre es einfacher, wenn sie sich optisch nicht so scharf von denen abgrenzen müssten, die sie beaufsichtigen?
Eine Kluft zwischen Schiedsrichtern und Profis wird es immer geben, die einen hüten die Regeln, die anderen wollen sie brechen. Das provoziert einen natürlichen Ablehnungsimpuls, und die Zuschauer kennen beim Thema Schiedsrichter sowieso nur eine Schattierung von Rot. Warum also macht man es den Refs noch schwerer?
Lasst sie aussehen, wie sie wollen, Schluss mit dem kleinlichen Stildiktat.