Ein Talent und ein Berater, der ihm einen Deal mit einem deutschen Klub vorgaukelt? Der 17-jährige M. kennt das Gefühl. Sein Berater S. täuschte ihn mit einem gefälschten Vertrag des 1. FC Köln (im BLICK).
M. ist nicht der Einzige, den Berater S. hinterging. Auch A. ist ein Opfer. Auch er 17-jährig, bis im Sommer beim 2.-Ligisten Kickers Luzern aktiv, davor Junior beim SC Kriens.
Ende 2014 tritt S. mit A. über WhatsApp in Kontakt. Gelobt, ihn gross rauszubringen. «Er hat sehr viel versprochen.» Nicht nur einen Wechsel ins Ausland, auch einen Vertrag mit Nike.
Im Sommer 2015 dann das Angebot aus Deutschland, von Dynamo Dresden, 6200 Euro pro Monat wert. Dynamo ist furios gestartet. «Ich fragte mich: Wieso will mich ein solcher Klub?»
A. hakt nach, sucht im Internet die Telefonnummer und ruft auf der Geschäftsstelle von Dynamo an. Nach 20 Minuten der Rückruf. «Ein Mann sagte: Dynamo Dresden steht nicht in Verhandlungen mit dem Spieler A.»
A. stellt S. zur Rede. Der bekräftigt, dass der Deal klappt. A. zu BLICK: «Er sagte, ein Scout mache Probleme.» Die Ausrede: Die Post sei mit der Lieferung des Vertrages in Verzug. Aber er komme zu «1000000%».
Bis der Fall des Luzerners M. bekannt wird, hofft A., sein Traum erfülle sich. Nun weiss er Bescheid: «Auch ich wurde verarscht.» Glück für A., dass er seine Lehre im Detaihandel nicht abbrach. Trotz S.: An eine Zukunft als Profi glaubt A. noch immer.