Hätte Amira Arfaoui (21) im Jahr 2019 auf ihren Arzt gehört, hätte sie mit dem Fussballspielen aufgehört. Die Bernerin hatte sich gerade einer grossen Meniskusoperation unterzogen, der dritten in Folge am rechten Knie. «Sogar meine Familie hat mich gefragt, ob ich aufgeben soll», erinnert sich die Flügelspielerin, die nun von Meister Servette zu Leverkusen wechselt. «Aber ich hatte nie irgendwelche Zweifel. Für mich war klar, dass ich alles tun würde, um zurück zu kommen.»
Arfaoui kämpft sich zurück. Innerhalb von zwei Jahren hat die 21-Jährige nun den Sprung vom OP-Tisch in die Bundesliga geschafft. «Ich fühlte, dass es die richtige Entscheidung war, die Schweiz zu verlassen», sagt sie zu Blick.
Nach monatelanger, anstrengender Reha benötigte die frühere YB-Spielerin nur 15 Einsätze für den FC Basel, um wieder in die Spur zu kommen und erzielte dabei sechs Tore. Sie schiesst sich im Januar 2020 zu ihrem ersten Profivertrag: Servette verpflichtet die Bernerin, nun ist sie in der abgelaufenen Saison ein wichtiger Teil beim ersten Meistertitel der Genferinnen.
Jetzt folgt der Schritt nach Deutschland. Warum Leverkusen? «Ich war beeindruckt von den Strukturen», sagt Arfaoui, «es gibt eine interessante Synergien mit den Herrenteams.» Bei Bayer wird sie Teil eines Schweizer Trios: Ex-Baslerin Lara Marti (21) ist schon da, Irina Pando (25) kommt neu von Luzern.
Amira Arfaoui wuchs im Berner Stadtteil Bümpliz in einer Familie mit tunesischen Wurzeln auf. Fussball war omnipräsent. «Wir haben die ganze Zeit in unserer Strasse gespielt.» Ihr Vater war Trainer und auch ihr Bruder hatte das Fussballfieber gepackt.
Aber der hyperaktive Teenager probierte alles aus. Ob Leichtathletik, Karate, Tischtennis oder Tennis, sie konnte sich nicht entscheiden, welche Sportart sie wirklich machen wollte. Erst mit 14 Jahren kam Arfaoui mit YB in Kontakt. «Die Trainer konnten es nicht glauben, dass ich noch nie für einen Verein gespielt hatte.»
Keine zwei Jahre später gab Amira ihr Debüt für die erste Mannschaft der Berner. Und sie rückte 2015 wegen einer verletzten Spielerin für die U17-EM in Island in den Schweizer Kader nach. Im Halbfinal schiesst die Bernerin Deutschland ab, im Final gibts dann gegen Spanien EM-Silber.
Amira Arfaoui wuchs im Berner Stadtteil Bümpliz in einer Familie mit tunesischen Wurzeln auf. Fussball war omnipräsent. «Wir haben die ganze Zeit in unserer Strasse gespielt.» Ihr Vater war Trainer und auch ihr Bruder hatte das Fussballfieber gepackt.
Aber der hyperaktive Teenager probierte alles aus. Ob Leichtathletik, Karate, Tischtennis oder Tennis, sie konnte sich nicht entscheiden, welche Sportart sie wirklich machen wollte. Erst mit 14 Jahren kam Arfaoui mit YB in Kontakt. «Die Trainer konnten es nicht glauben, dass ich noch nie für einen Verein gespielt hatte.»
Keine zwei Jahre später gab Amira ihr Debüt für die erste Mannschaft der Berner. Und sie rückte 2015 wegen einer verletzten Spielerin für die U17-EM in Island in den Schweizer Kader nach. Im Halbfinal schiesst die Bernerin Deutschland ab, im Final gibts dann gegen Spanien EM-Silber.
Vor dem Transfer unterhält sich Arfaoui mit ihrer guten Freundin Alisha Lehmann, die beiden haben früher bei YB zusammen gespielt. «Alisha hat mich zum Beispiel daran erinnert, dass die Sprache sehr wichtig ist, sich am neuen Ort zurecht zu finden. Das war auch ein Faktor für meine Entscheidung, in die Bundesliga zu gehen», sagt die bisherige Genferin.
Wer weiss: Vielleicht treffen sich Lehmann und Arfaoui wie zu U17-Zeiten bald wieder in der Nati. Geht der Aufstieg der Bernerin so weiter, ist ein Aufgebot für die EM 2022 denkbar. Dass sich ihr Arzt 2019 gewaltig geirrt hat, ist aber schon jetzt klar.