Russland und Katar haben WM gekauft
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Anklageschrift soll beweisen:Russland und Katar haben WM gekauft

Anklageschrift aus New York soll beweisen
Russland und Katar haben WM gekauft

In einer 70-seitigen Anklageschrift soll der Betrug der WM-Vergaben bewiesen werden.
Publiziert: 07.04.2020 um 21:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2020 um 08:30 Uhr
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Nun also doch: Katar soll die Fussball-WM 2022 gekauft haben.
Foto: imago sportfotodienst

Es scheint sich zu bewahrheiten, was seit Jahren vermutet wird. In einer offiziellen Anklageschrift skizziert die Staatsanwaltschaft New York so deutlich wie nie zuvor, den angeblichen Betrug bei den WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022. Russland und Katar sollen die Fussball-Weltmeisterschaften gekauft haben. So heisst es in der 70-seitigen Anklage: «Einigen Mitgliedern des Exekutivkomitees wurden Bestechungsgelder angeboten oder sie haben sie angenommen.»

Namentlich sind das unter anderem die damaligen Fifa-Exekutivkomitee- Mitglieder: Julio Grondona (†82), Nicolas Leoz (†91) und der Brasilianer Ricardo Teixeira (72). Ebenfalls weit vorne mit dabei ist der als besonders skrupellos geltende Ex-Fifa-Vize Jack Warner (77). Über fünf Millionen Dollar soll er für seine Russland-Stimme einkassiert haben.

Funktionäre bestochen

Insgesamt 16 Einzelpersonen und Firmen sind angeklagt. Zwei ehemaligen Spitzenkräften des US-Giganten FOX wird vorgeworfen, für die Turniere 2018 und 2022, Funktionäre bestochen zu haben. Es handelt sich um Hernan Lopez, früherer Geschäftsführer der Sparte International Channels, und den ehemaligen Lateinamerika-Chef Carlos Martinez. Beide gehörten 21st Century Fox an.

Zudem sollen sie durch rechtswidrige Nutzung von Insider-Informationen englischsprachige TV-Rechte für die WM-Endrunden gesichert haben. Das Duo bestreitet die Vorwürfe.

Blatter verweist auf Gentlemen's Agreement

Am Dienstag teilt die Fifa mit, dass sie «alle Untersuchungen von kriminellen Fehlverhalten» unterstütze und weiterhin «mit den Justizbehörden zusammenarbeiten» werde. Die Vorwürfe zurückgewiesen hat der ehemalige Fifa-Boss Sepp Blatter und verweist auf ein gescheitertes Gentlemen's Agreement innerhalb des Exekutivkomitees.

Russland und Katar haben jegliche Bestechung im Zusammenhang mit der WM-Vergabe stets bestritten. Die Anklage wird neuen Schwung in den Fifa-Prozess bringen. (ebo)

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