Wilhelmus Antonius Antoinette heisst er mit vollem Namen. Das tönt herrlich kitschig. Ein Name für einen Kostümfilm. Doch als Fussballer kannten ihn alle einfach als Willy. Profan: Willy. Ein Lebenskünstler, der Willy. Ein Tingeltangler, der in halb Europa spielte und trainierte. Belgien, Holland, Dänemark, Deutschland, den USA, Zypern, Indonesien.
Die Schweiz nimmt in Willys Leben als Fussballer einen zentralen Punkt ein. Er läuft für Glarus, Dietikon und den FCZ auf. Für den aktuellen Meister macht er 1989/90 28 Pflichtspiele in der NLB und in der Auf-/Abstiegsrunde. Und trainiert später Dietikon, Burgdorf, Näfels und Kreuzlingen. Und er wird der erste Geschäftsführer der ersten Profispieler-«Gewerkschaft» Profoot.
Delikte in der Art eines Berufes ausgeübt
Nun sitzt Willy Scheepers im Gefängnis. Und das schon seit 4. Juli 2020. Erst in Auslieferungshaft. Seit 30. Juli 2020 in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe, die gegen ihn und seinen Komplizen Frenkie C.* erhoben werden, wiegen schwer. Weil die Beiden bandenmässig zusammenspielten und den Drogenhandel gemäss Anklageschrift gewerbsmässig betrieben, der erzielte Gewinn also erheblich gewesen sei. Ihre deliktische Tätigkeit wird in der Anklage der Staatsanwaltschaft Zürich als «in der Art eines Berufes ausgeübt» bezeichnet. Dazu muss der Umsatz bei mehr als 100'000 Schweizerfranken und der Gewinn bei über 10'000 Franken liegen.
Mastermind Scheepers
Vorgeworfen wird dem ehemaligen Fussballprofi einerseits Handel mit Betäubungsmitteln, namentlich sieben Kilo Kokain und sechs Liter flüssiges Amphetamin, und Geldwäscherei. Und das Mastermind des Duos war Scheepers. Er sei, so die Anklage, für die Organisation und den Einkauf der Betäubungsmittel – vor allem in Holland – und die Administration zuständig gewesen.
Etwas vereinfacht lässt sich folgendes Schema skizzieren, das Scheepers und C. anwandten. Scheepers kaufte in Holland, vornehmlich in Eindhoven, Kokain und Amphetamin. C. flog oder fuhr nach Holland, holte die Drogen ab, brachte sie in einem VW Golf über die Grenze zuerst nach Deutschland, dann in die Schweiz, wo er das Zeug vertickte.
Kokain im Benzintank
Und dieser Golf spielte eine wichtige Rolle im Gebaren des Drogenduos. Denn die Drogen wurden im Benzintank versteckt. Scheepers musste also immer wieder Mechaniker auftreiben, welche ihm die Drogenpäckli in den Tank einbauten. Und C. solche, die den Ausbau in der Schweiz vornahmen. Dabei plauderte C. freimütig über seine Tarngeschichten für den Grenzübertritt, wie er sich als Geschäftsmann ausgab. Und über die miese Zahlungsmoral der Drogenabnehmer oder auch über die Grösse der Betäubungsmittel-Verpackungen …
Auch das Geld, das im VW geschmuggelt wurde, versuchten die beiden raffiniert zu verstecken. Und zwar mit einem speziell konzipierten hydraulischen Versteck beim Armaturenbrett bzw. der Mittelkonsole.
Scheepers kommt 1961 in Eindhoven auf die Welt, wächst auch dort auf und kommt 1981 von der U19 des PSV zu den Profis. Via Abstecher nach Belgien kommt er zum dänischen Renommierklub Aarhus BG, mit dem er zum Beispiel im Uefa-Cup gegen Celtic Glasgow spielt. Es geht weiter in Dänemark zu Velje und dann in die zweite deutsche Bundeliga zu Darmstadt 98. Der Klub gratuliert seinem Ex-Spieler, den sie dort aufgrund seines kompromisslosen Einsteigens «fliegenden Holländer» rufen, vor einem Jahr zum 60. Geburtstag. Nichtsahnend, dass der Jubilar, der für die Lilien 51 Spiele (und drei Tore) macht, seit einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt und von den Gratulationen wohl herzlich wenig bis gar nichts mitbekommt … Seine Karriere geht bei Odense BK (Dän) weiter, bevor seine Schweizer Zeit mit zuerst dem FC Glarus beginnt. Sie geht weiter mit der einen (NLB-)Saison beim FCZ (28 Spiele, 5 Tore, nur zweimal Gelb!), wieder Glarus und Dietikon, wo er seine Aktivkarriere beendet und jene als (Spieler-)Trainer beginnt. Die weiteren Stationen als Coach: Burgdorf, Näfels, zwei Jahre Naples Florida (USA), Kreuzlingen, Konstanz, Oberwinterthur, wieder Kreuzlingen, APEP Pitsilia auf Zypern, Bali Devata in Indonesien und RKSV Nuenen in Holland zum Schluss 2014.
(A.Ku.)
Scheepers kommt 1961 in Eindhoven auf die Welt, wächst auch dort auf und kommt 1981 von der U19 des PSV zu den Profis. Via Abstecher nach Belgien kommt er zum dänischen Renommierklub Aarhus BG, mit dem er zum Beispiel im Uefa-Cup gegen Celtic Glasgow spielt. Es geht weiter in Dänemark zu Velje und dann in die zweite deutsche Bundeliga zu Darmstadt 98. Der Klub gratuliert seinem Ex-Spieler, den sie dort aufgrund seines kompromisslosen Einsteigens «fliegenden Holländer» rufen, vor einem Jahr zum 60. Geburtstag. Nichtsahnend, dass der Jubilar, der für die Lilien 51 Spiele (und drei Tore) macht, seit einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt und von den Gratulationen wohl herzlich wenig bis gar nichts mitbekommt … Seine Karriere geht bei Odense BK (Dän) weiter, bevor seine Schweizer Zeit mit zuerst dem FC Glarus beginnt. Sie geht weiter mit der einen (NLB-)Saison beim FCZ (28 Spiele, 5 Tore, nur zweimal Gelb!), wieder Glarus und Dietikon, wo er seine Aktivkarriere beendet und jene als (Spieler-)Trainer beginnt. Die weiteren Stationen als Coach: Burgdorf, Näfels, zwei Jahre Naples Florida (USA), Kreuzlingen, Konstanz, Oberwinterthur, wieder Kreuzlingen, APEP Pitsilia auf Zypern, Bali Devata in Indonesien und RKSV Nuenen in Holland zum Schluss 2014.
(A.Ku.)
Das Drogengeld wird fein säuberlich gewaschen
Das Drogengeld wurde dann gewaschen, in dem es an Bankschaltern von Franken in Euro gewechselt wurde. Aber nie in einem ein 15'000 Franken übersteigenden Betrag, da eine Bank erst ab diesem Betrag Namen erfasst. Die andere Wäschemethode: Das Drogengeld wurde in Gold umgewechselt. Denn da liegt die Limite für einen anonymen Kauf erst bei 25'000 Franken.
Nun soll Scheepers für die ihm angelasteten Delikte für zehn Jahre hinter Gitter. C. für achteinhalb Jahre. Zudem fordert die Staatsanwaltschaft eine bedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen à 150 Franken, also 27'000 Franken. Weiter soll der ehemalige Fussballer zehn Jahre des Landes verwiesen und 100'000 Franken an den Staat abliefern als Ersatzforderung für den unrechtmässig erlangten Vermögensvorteil. Seine konfiszierten teuren Uhren, eine Rolex Submariner Date Oyster 40 (ab 10'000 Franken) und eine Patek Philippe, sollen eingezogen und vernichtet werden. Sein ebenfalls beschlagnahmter BMW soll eingezogen und verwertet werden.
Scheepers schon 2008 wegen Drogendelikten vor Gericht
Scheepers stand schon mal wegen angeblicher Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz vor Gericht. Das war 2004, als er Trainer des FC Kreuzlingen war. Auch da ging es um Kokain. Er kam in Untersuchungshaft, die 102 Tage dauern sollte. Vier Jahre später wird er vom Bezirksgericht Zürich aus Mangel an Beweisen und weil der Grundsatz «im Zweifel für den Angeklagten» spielte, freigesprochen.
Scheepers plädiert voll auf unschuldig
Damals wie heute plädiert Scheepers auf unschuldig. Sein Anwalt, Marcel Keller, präzisiert: «Auch die Aktenlage lässt aus unserer Sicht nicht auf eine Beteiligung von Herrn Scheepers an den genannten Betäubungsmittel- beziehungsweise Geldwäscherei-Delikten schliessen.» Der bekannte Zürcher Strafverteidiger Thomas Fingerhuth, Anwalt des Mitbeschuldigten: «Mein Mandant ist teilweise geständig. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Die Hauptverhandlung vor dem Bezirksgericht Zürich steigt am 29. Juni 2022. Es gilt die Unschuldsvermutung.
(*Name der Redaktion bekannt)