Dani Wyler ist zu Scherzen aufgelegt. «Zum ersten Mal an der Schnee-WM dabei ist Niko Kovac. Vor kurzem war er noch Bayern-Trainer, nun ist er auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere-Leiter angelangt», sagt der langjährige SRF-Moderator ins Stadion-Mikrofon, die Mehrheit der vielen Zuschauer in Arosa schmunzelt vor sich hin.
Auch Kovac muss herzhaft lachen. Allgemein ist der 48-Jährige verdammt gut drauf. Im Duell gegen die Schweiz witzelt er mit Mauro Lustrinelli rum, nimmt ihn mit den Armen in Manndeckung. Nichts deutet daraufhin, dass der Kroate im Herbst seinen Job verloren hat. Dass die Bayern ihn trotz Doublesieg in die Wüste schicken.
«Mir geht es gut, es ist traumhaft hier»
Nun, drei Monate später, präsentiert sich Kovac zum ersten Mal wieder der Öffentlichkeit. Und er hat die Entlassung ganz offensichtlich gut verdaut: «Mir geht es gut, wir waren Skifahren, es ist traumhaft hier.»
Wäre er noch Bayern-Coach, er müsste zu diesem Zeitpunkt den Rückrundenauftakt gegen die Hertha vorbereiten, nun geniesst er die Bündner Sonne.
Apropos Hertha: Bei jenem Klub war er nach der Entlassung von Ante Covic im Gespräch, doch Kovac winkte ab. Auch weil er bei den Bayern noch einen Vertrag bis 2021 besitzt.
Dass er aus diesem Grund nicht über seine Entlassung sprechen will, liegt auf der Hand. Fragen zu den Bayern lehnt Kovac freundlich, aber bestimmt ab.
Bayern für Kovac eine Herzensangelegenheit
Für die Fans aber nimmt er sich Zeit. Als einer Kovac bittet, ein Bayern-Trikot zu unterschreiben, zögert dieser keine Sekunde. Die Münchner? Für Kovac eine Herzensangelenheit, wie auch die letzten Worte seines Abschiedsmails an alle Bayern-Mitarbeitern unterstreichen: «Ich werde den FC Bayern selbstverständlich als Fans weiterhin begleiten!»