Abstiegskampf pur? Nicht die Bohne. Nicht beim FCZ! Und doch: Es sind nach wie vor bloss vier Pünktchen auf den Abstiegsplatz. Ganz so sicher wie der blutleere Auftritt der Zürcher in Bern suggeriert, darf sich der FCZ nicht fühlen.
Und dann nach dem Spiel nicht bloss sagen, dass der einzige Unterschied zwischen beiden Teams war, dass YB vor dem Tor kaltblütiger gewesen sei. Wie es Alain Nef tat. Nein. Viel schlimmer war, dass YB sieben, acht klare Chancen hatte. Die Zürcher gerade mal anderthalb. Und dass das Spiel nach Sulejmanis Traumtor zum 1:0 schon nach einer Viertelstunde – gefühlt – gelaufen schien. Und dass in Sachen Leidenschaft und Leidensbereitschaft ein grosser Unterschied auszumachen war.
Das war selbst bei den Trainern so. Adi Hütter ärgerte sich über seine Aussage an der Pressekonferenz («Bin ich deppert?»). Er sagte, er sei froh, endlich wieder einmal zu null gespielt zu haben. Dabei liegt das letzte «zu null» erst 15 Tage zurück (7:0 gegen Lugano).
Derweil redete Sami Hyypiä die Pleite schön: «Es ist immer gut im Fussball, wenn das bessere Team gewinnt.» Dabei hätte der Finne fuchsteufelswild sein müssen ob des Auftritts seiner Mannschaft.
War er nicht. Und so bleibt der FCZ nach wie vor in der Krisenzone. Das Warten auf den Cupfinal am 29. Mai kann noch sehr lang werden!
Und YB? Der Champions-League-Quali-Platz ist den Bernern unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen. Guillaume Hoarau (buchte sein 14. Saisontor): «Jetzt gilt es, Platz zwei ins Trockene zu bringen. Dann können wir die neue Saison vorbereiten. Den Baslern gratuliere ich, wenn es dann so weit ist.»