5. Liga – Prügelei nach Roter Karte
Schiri Ujka «Der Spieler ist eine Witzfigur!»

Beleidigt und getreten. Da platzt Schiri Pjeter Ujka der Kragen. Der Albaner geht auf den Spieler los!
Publiziert: 04.11.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:03 Uhr
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Gegenangriff: Schiedsrichter Pjeter Ujka musste ein 5.-Liga-Spiel abbrechen: Er wurde attackiert und wehrte sich.
Foto: Illustration: Igor Kravarik
Von Sandro Inguscio

Der Wahnsinn auf Schweizer Fussballplätzen geht weiter! Fast keine Woche ohne Skandal in den Amateurligen. Jetzt wehren sich sogar schon die Schiedsrichter und gehen auf Spieler los!

Genau das passiert am Sonntag vor einer Woche auf der Luzerner Allmend beim 5.-Liga-Spiel zwischen dem ­Luzerner Sportclub und dem FC Luzern a, einem Team aus der Breitensport-Abteilung des FCL. Die Partie muss nach nur zehn Minuten abgebrochen werden.

Als der Unparteiische Pjeter Ujka (47) einem FCL-Spieler wegen Reklamierens Gelb zeigt, beklatscht ihn dieser höhnisch. Der Unparteiische zeigt ihm Gelb-Rot. Es kommt zum Eklat. Schiri Ujka sagt zu BLICK: «Er kam auf mich zu und sagte mir auf Albanisch, dass er meine Mutter ficken werde. Dann trat er mir mit dem Fuss gegen das Schienbein.» Zu viel für den Albaner: Er wehrt sich und packt den Rot-Sünder!

Die Mannschaft des FC Luzern beschreibt die Szene in ­einem Bericht, der BLICK vorliegt, so: «Der Schiedsrichter packte unseren Spieler am Hals und versuchte, ihn ins Gesicht zu schlagen. Als unser Spieler versuchte zu fliehen, geriet die Situation völlig ausser Kontrolle. Der Schiedsrichter versuchte ihn zu jagen und zu schlagen. Mindestens zehn Spieler und Funktionäre mussten ihn stoppen.»

«Hätte ich ihn schlagen wollen, wäre er im Spital»

Der Albaner wehrt sich gegen die Vorwürfe des FCL: «Als mich der Spieler getreten ­hatte, habe ich ihn gepackt und von mir ferngehalten, damit er mich nicht mehr schlagen konnte. Ich bin ihm nicht nachgerannt. Man versucht jetzt alles auf mich zu schieben, weil ich alleine bin. Glauben Sie mir, der Spieler war klein, den hätte ich in die Tasche stecken können. Er war eine Witzfigur, die sich aufspielte. Hätte ich ihn schlagen wollen, hätte ich das auch getan, aber dann wäre er für sechs Monate im Spital gelandet.»

Tritte. Beleidigungen. Zupacken. Schläge. Jagdszenen. Was hat der zufällig anwesende Schiri-Inspizient gesehen?

Schiri Ujka stand letztes Wochenende jedenfalls wieder auf dem Platz. Anders der FCL-Spieler. Dessen Präsident Hans Meyer sagt: «Er wurde intern suspendiert. Sollte sich herausstellen, dass er den Schiri getreten hat, wollen wir ihn nicht mehr im Klub haben.»

Am 11. November wird der Skandal behandelt, es kommt zur Einvernahme sämtlicher Parteien. Bleibt zu hoffen, dass sich die Gemüter der Hobby-Kicker in der Winterpause abkühlen.

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