Reisst der Untergang der Credit Suisse auch ein grosses Finanzloch in die Sportwelt? Heisst die höchste Schweizer Fussball-Liga bald UBS Super League? Grüsst Roger Federer auch in Zukunft im Namen der Credit Suisse die ankommenden Passagiere am Flughafen Kloten?
Zum Portfolio der Credit Suisse gehören seit jeher eine Vielzahl Sponsorings im nationalen und internationalen Sport. Eine Übersicht:
Super League
Seit der Saison 2021/22 ist die Credit Suisse Namensgeberin der höchsten Schweizer Fussballliga. Der Vertrag läuft bis 2025 und beinhaltet gemäss Blick-Infos ein Gesamtvolumen von rund 32 Millionen Franken, also 8 Millionen pro Saison. Interessant: Der Deal zwischen Swiss Football League und Credit Suisse wurde im November 2020 unterzeichnet. Also in einer Phase, in der der Sport wegen der Corona-Pandemie vor ungewissen Zeiten stand. Ein Indiz dafür, wie wichtig der Credit Suisse die Unterstützung des Sports war.
Schweizerischer Fussballverband
Rund 5 Millionen Franken fliessen pro Jahr in die SFV-Kassen. Dazu kommen Erfolgsprämien, wobei die Credit Suisse seit vergangenem Jahr diesbezüglich keine Unterschiede mehr macht zwischen Männern und Frauen. Gleicher Erfolg bringt gleiche Prämien. Neben den A-Teams der Frauen und Männer profitieren auch alle Junioren-Auswahlen. Im Vertrag zwischen Credit Suisse und Fussballverband sei gemäss «NZZ» explizit festgehalten, dass die Hälfte der Sponsoring-Gelder dem Nachwuchs zukommen. Dazu gibt es den «Credit Suisse Cup», die offizielle Schweizer Schulfussball-Meisterschaft.
Frauen-EM 2025
Am 4. April entscheidet sich, wo die Fussball-EM der Frauen 2025 ausgetragen wird. Grosse Chancen auf den Zuschlag rechnet sich die Schweiz aus, deren Hauptpartner die Credit Suisse ist. Ob die Negativ-Schlagzeilen rund um die Credit Suisse im Uefa-Exekutivkomitee beim Vergleich der Bewerbungen für Skepsis gegenüber der Schweizer Bewerbung sorgen wird?
Zürcher Fussball-Stadion
Auf dem Hardturmareal soll dereinst ein neues Fussballstadion stehen. Wann es so weit sein wird, ist ungewiss. Klar ist hingegen, wem ab dem Zeitpunkt der Eröffnung die Namensrechte am neuen Fussball-Tempel gehören: der Credit Suisse. Und zwar für rund 30 Millionen Franken für zehn Jahre ab Eröffnung. Ob die Marke Credit Suisse bei der Stadion-Eröffnung, die frühestens Ende dieses Jahrzehnts sein wird, noch besteht, ist unwahrscheinlich.
Roger Federer
Geschätzt wird, dass die Credit Suisse dem Schweizer Tennisstar bis zum Rücktritt 2022 rund 10 Millionen Franken pro Jahr bezahlt hat. Und auch nach dem Abgang des Maestros soll diese Summe weiterhin jährlich an Federer fliessen. Im Gegenzug begrüsst zum Beispiel ein virtueller Federer am Flughafen Kloten die ankommenden Passagiere neben einem Credit-Suisse-Logo. Die Credit Suisse hat die zehn Millionen für Federer, die das Finanzmagazin Inside Paradeplatz 2021 genannt hat, weder dementiert noch bestätigt. Die Bank ist zudem als «Global Sponsor» beim von Federer initiierten Laver Cup gelistet.
Schweizer Sporthilfe
In ihrem Sportsponsoring denkt die Credit Suisse auch an die Stars von morgen und an Athletinnen und Athleten in Randsportarten. So ist sie als «Platin Partner» ein wichtiger Baustein im Finanz-Konstrukt der Stiftung Schweizer Sporthilfe, die unter anderen die Karateka Elena Quirici, die Biathletin Lena Gross-Häcki oder den Eisschnell-Läufer Livio Wenger unterstützt.
Golf
Als Partnerin des Omega European Masters in Crans-Montana unterstützt die Credit Suisse das grösste internationale Golfturnier in der Schweiz.
Reitsport
Die Credit Suisse ist einer der Hauptsponsoren des CHI Genf und unterstützt seit 1976 die White Turf-Pferderennen in St. Moritz.