Sion redet die Pleite gegen Basel schön!
1:12
Ademi zu seinem Kopfballtor:«Für das hat man mich nach Basel geholt»

3:28 Schüsse in Basel
Aber Sion redet die Pleite auch noch schön!

Sion legt beim 0:2 gegen den FCB einen unterirdischen Auftritt hin. Captain Kevin Fickentscher siehts trotzdem positiv.
Publiziert: 29.06.2020 um 09:04 Uhr
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Sion-Goalie Fickentscher ist noch der beste Walliser auf dem Feld.
Foto: freshfocus
Stefan Kreis

In der 64. Minute geschieht das, was kaum einer der rund 1000 Zuschauer im Joggeli für möglich gehalten hätte: Der FC Sion schiesst doch tatsächlich aufs gegnerische Tor! Am Ende stehts 28:3 nach Schüssen. 12:0 nach Ecken, aber nur 2:0 nach Toren. Hätte der Vizemeister gegen diese ultradefensiven Walliser Punkte liegen gelassen, es wäre der helle Wahnsinn gewesen.

Der Fussballgott aber hat einen Sinn für Gerechtigkeit, Kemal Ademi erlöst seine Mannschaft vier Minuten vor Schluss per Kopf. «Dafür hat mich der FCB im Sommer verpflichtet», sagt der Stürmer nach dem Spiel gewohnt selbstbewusst. Dabei hat der Mann aus Herisau AR am 11. November zum letzten Mal gejubelt, vor 232 Tagen.

Er sei «zwei, drei Mal» auf seine Tor-Misere angesprochen worden, sagt Ademi. Gezweifelt habe er aber selten. «Mir war bewusst, dass ich meine Chance irgendwann wieder kriegen werde und dann bereit sein muss.» Ademis Pech: Hinter dem überragenden Cabral bleibt dem 1,96-m-Hünen meist nur die Jokerrolle.

Sion im Abstiegssumpf

Während der FCB dank Ademi nach wie vor fünf Punkte hinter dem Leader-Duo aus Bern und St. Gallen liegt, steckt der FC Sion weiterhin ganz tief im Abstiegssumpf, nur zwei Punkte trennen die Walliser von Xamax und Thun.

Spielt die Mannschaft von Coach Paolo Tramezzani so wie im Joggeli, dann droht der endgültige Fall in den Keller. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Luan können die Walliser nach vorne kaum für Entlastung sorgen, werden regelrecht erdrückt von der rotblauen Übermacht.

28 Schüsse Richtung Sion-Tor? Eine erschreckende Zahl. Goalie Kevin Fickentscher siehts trotzdem positiv. Man habe bis kurz vor Schluss hinten die Null gehalten. Auf dieser Leistung könne man aufbauen. «Wir haben probiert einen Punkt mitzunehmen. Wir haben Herz gezeigt, sind solidarisch aufgetreten», redet der 31-jährige Captain die schwache Leistung schön.

Klar, Herz und Leidenschaft sind im Abstiegskampf zwar essentiell. Wer aber offensiv so harmlos agiert wie Sion gegen den FCB, sich hinten einigelt und vorne rein gar nichts riskiert, der steht am Ende trotzdem meistens mit leeren Händen da.

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