Ists gar ein Wunder? Das nicht, eher etwas Unerwartetes, Überraschendes, Ungewöhnliches. Granit Xhaka übersteht am Samstag 90 Minuten ohne Verwarnung. Er, der bereits fünf Gelbe Karten in der Bundesliga sah, eine im Cup und in der Champions League zusah, weil er eine Sperre aus dem Vorjahr absass. Und mit seinem Hang zu Verwarnungen Ex-Trainer Lucien Favre oft erzürnte – selbst wenn er sonst gut spielte.
Es ist die Abrundung einer herausragenden Leistung in Stuttgart. Xhaka ist beim 3:1 nicht bloss Torschütze, er ist kluger Kopf des Gladbacher Spiels, ball- und passsicher. Seiner Rolle als jüngster Bundesliga-Captain, die ihm Interimstrainer Schubert gab, scheint er locker gewachsen. «Wir spielen wieder den Fussball, den wir letzte Saison spielten», so «Capitano» Xhaka. Heisst: aggressiv, mutig, mit Tempo und mit ihm als erstklassigem Sechser. Gestern wurde Xhaka übrigens 23 Jahre alt.
Muskelfaserriss? Heute wird Shaqiri untersucht
Good News von Schweizer Ausland-Kickern sind derzeit nichts Selbstverständliches. Da ist zwar auch Xhakas Teamkollege Yann Sommer, der stark hielt. Da ist auch Genoas Blerim Dzemaili, der das Spiel gegen die AC Milan mit einem abgelenkten Freistoss entscheidet.
Sonst aber sind die Mutmacher unserer Nati-Kicker rar – zwei Wochen vor den kapitalen EM-Quali-Spielen gegen San Marino und in Estland.
Steve von Bergen humpelte in Thun vom Feld. Fabian Schär ist in Hoffenheim Ersatz, Timm Klose in Wolfsburg, Josip Drmic in Gladbach, Gökhan Inler bei Leicester. Philippe Senderos ist bei Aston Villa nicht mal das, sondern Stammkraft auf der Tribüne. Haris Seferovic quält sich noch immer mit einer Zerrung, Fabian Frei mit einem Muskelfaserriss. Dazu kommt der Fall Stephan Lichtsteiner, der in der Kabine umkippte. Warum? Man weiss es noch immer nicht.
Und da ist Xherdan Shaqiri, der am Samstag zur Pause raus musste – es zwickte im Oberschenkel. Heute wird er untersucht. Ists ein Muskelfaserriss?