Das dreifache Wüsten-Finale in Doha, Jeddah und am Sonntag hier in Abu Dhabi (14 Uhr MEZ, TV live) ist längst auf ein frostiges Klima zwischen Red Bull und Mercedes eingebremst worden – nur die Aussentemperaturen sind mit 30 Grad noch heiss.
Wer holt Sympathien?
Die beiden Superstars, die wie einst Clay Regazzoni und Emerson Fittipaldi 1974 in Watkins Glen punktgleich ins letzte Rennen gehen, müssen am Donnerstag-Nachmittag als letztes Duo in den weltweiten Medien-Ring steigen. Getrennt von rund zwei Metern. Und hoffentlich reden sie nicht um den heissen Brei.
Es gibt zwar noch keine Zähler, aber dafür vielleicht Sympathie-Punkte aus dem neutralen Lager. Selbst bei so einem Thriller soll es das noch geben!
Hill: «Max fuhr fair!»
Auch die TV-Experten sind sich nicht einig. Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve (50), 1997 in Jerez selbst ein Final-Opfer von «Rambo» Schumi: «Für mich wird da zu viel Hollywood statt Sport abgeliefert. Und Hamilton hat die einmalige Gabe, dass er nach allen Kämpfen immer als der saubere Mann dasteht.»
Für Damon Hill (61), 1996 Vorgänger von Villeneuve als Williams-Weltmeister: «Ich sah bei Max nie eine Absicht in seinen Aktionen!»
Deutsche Kritik an Max
Für die deutschen TV-Mitarbeiter Christian Danner (RTL) und Ralf Schumacher (Sky) dagegen ist klar: «Max fährt viel zu wild und macht Fouls, die die FIA härter bestrafen sollte. Was soll der Nachwuchs denken, wenn solche Aktionen fast straffrei über die Bühne gehen?»
Eins ist klar: Verstappen darf sich als WM-Leader (9:8 Siege) keine umstrittene Aktion leisten, sollten die beiden Autos kollidieren. Dann erklärt die FIA den Briten zum Champion, weil sie dem Holländer Punkte abziehen wird.
Defekt, Crash und Corona
Und was kann sonst noch auf der umgebauten und jetzt schnelleren Strecke passieren? Ein technischer Defekt wäre bei Mercedes eine grosse Überraschung.
Verstappen-Teamkollege Pérez könnte mit Lewis crashen – dann wirds heikel, weil man ja nur den Mexikaner bestrafen könnte!
Und die letzte Variante: Einer der beiden Titeljäger wird in der Wüste noch positiv auf Corona getestet!
Bis jetzt musste 2021 nur ein Fahrer nach einem positiven Test auf zwei Rennen (Zandvoort und Monza) verzichten: Kimi Räikkönen (42), der am Sonntag auf Alfa-Sauber seine letzten 305 Formel-1-Kilometer fährt.