Zum 99. Mal in der Hölle

Montoya gewinnt Indy 500 - Simona (19.) kam durch!

Für die Schweizerin Simona de Silvestro (26) ging die 800 km lange Jagd im Andretti-Honda nach Ruhm und Ehre auf Position 19 zu Ende. Damit konnte sie ihre bisher besten Klassierungen 14. (2010) und 17. (2013) nicht ganz erreichen. Wie eng der Wahnsinn ist, zeigt der Rückstand von Simona – nur zwölf Sekunden.

Doch die tapfere Simona kam in der Hölle beim gefährlichsten Autospektakel der Welt wenigstens ohne Unfall durch, auch wenn sie unter einer Gelbphase einmal mit dem späteren Sieger Montoya in den Clinch geriet. Nach dem Zusammenprall musste der Kolumbianer wegen kaputter Heckverkleidung in die Box und danach als Hinterster das Feld wieder aufrollen.

Die Schweizerin, die in Schaffhausen und Rolle VD wohnt, gewann das Fraeunduell gegen die Britin Pippa Mann (31), die nach einem Crash mit drei Runden Rückstand 22. und Letzte wurde.

Nach 64 Runden haute Clauson sein Auto in die Mauer, nach 114 Runden krachten Servia (Sp) und Carpenter (USA) zusammen.

Kurz darauf überfuhr Tristian Vautier in der Boxengasse zwei Mechaniker des vor ihm ebenfalls auftankenden Carlos Huertas. Das Rennen musste fast zehn Runden lang mit einer gelbphase neutralisiert werden, um die beiden Verletzten mit der Ambulanz wegzubringen.

Nach 153 Runden erwischte es dann auch Indy-Routinier Tony Kanaan (41), den Sieger von 2013. Wer im Nudeltopf die Mauern nicht respektiert, den beisst das Biest sofort!

Auch 25 Runden vor Schluss schlug der Indy-Horror zu, als sich die Autos von Saavedra (Kol) und Hawksworth (Gb) in Turn 4 in die Mauer drehten und dann Ex-GP2-Fahrer Coletti (Mon) in das Chaos knallte.

Erst 14 Runden vor dem Ende wurde die Show wieder freigegeben.

In den bisherigen 99 Indy-Rennen seit dem 30. Mai 1911 zählte man auf und neben der Rennstrecke 72 Tote. Einmal erwischte es sogar ein Kind, das ausserhalb der Anlage im Garten spielte und von einem über die Tribünen fliegenden Rad tödlich getroffen wurde. Unter den Toten sind auch viele Mechaniker und Zuschauer.