Carmen Jorda löst einen Frauen-Streit im Motorsport aus. Die schnelle Spanierin glaubt nämlich, den Grund zu kennen, wieso dass keine Frau in der Formel 1 fährt. Die Ladies, so Jordas Meinung, sind einfach körperlich zu schwach.
Jorda kam nämlich in den Genuss, einen Formel-E-Boliden zu testen. «Es ist ein weniger physisches Auto also in der Formel 1. Wegen den Anpresskräften und auch wegen der Servolenkung», sagt sie bei ESPN. «Die Herausforderung, die wir Frauen in Formel 1 und Formel 2 haben, ist ein physisches Problem. Ich denke, in der Formel E hätten wir das nicht.»
Die 29-Jährige kann das eigentlich beurteilen. Für Lotus und Renault hat sie als Test-Fahrerin Formel-1-Autos gefahren und war jetzt nach dem ersten Versuch im leistungsschwächeren Formel-E-Boliden begeistert. «Ich liebe es und habe einen guten Eindruck davon bekommen.»
Aber eben: Ihr Fazit kommt bei anderen Fahrerinnen überhaupt nicht gut an. Pippa Mann etwa straft Jorda als ahnungslose ab. «Sie weiss ja, dass IndyCar-Fahrer kräftiger sind als Formel-1-Fahrer. Weil die Fahrer grössere Gewichte stemmen müssen und überhaupt keine Art Servolenkung haben. Und sie weiss, dass Frauen hier drüben Erfolg haben.»
FIA-Präsident Jean Todt würde ebenfalls gerne mehr Frauen im Motorsport sehen. Zu BLICK sagt er: «Ich unterstütze alle Frauen im Rennsport. Es ist frustrierend, dass es nicht genügend Frauen im Motorsport gibt. Aber ich halte nichts davon, eine Meisterschaft nur für Frauen einzuführen.»
Letzteres hatte Jorda im vergangenen Jahr vorgeschlagen und wurde bereits damals mit heftiger Kritik eingedeckt. (sme)