Ein grosser Name will nach oben – in die Formel 1: Mick Schumacher (20). Aber noch fehlen die guten Resultate, sprich ein Formel-2-Podest. Der Deutsche: «Ich scheitere nicht. Diesen Gedanken habe ich gar nicht im Kopf!»
Selbstbewusst ist er ja, der Weltmeister-Sohn aus Gland VD. «Ich versuche immer, die negativen Seiten auszublenden und etwas Positives aus der Situation zu gewinnen.» Unterstützt von einem grossen Umfeld (mit dem ehrgeizigen Management von Nicolas Todt und Sabine Kehm), will Schumi junior bald die Königsklasse bereichern. Aber schafft es der 13. im Gesamtklassement der Formel 2 schon 2020?
Morgen und am Sonntag darf er hier in Hockenheim für eine Runde in den Grand-Prix-Ferrari seines Vaters von 2004 sitzen – Michael gewann damals 13 Saisonrennen!
«Es wird ein Spass», sagt Mick, der in diesem Jahr nach dem GP Bahrain bereits den aktuellen Ferrari und Alfa-Sauber testen durfte. «Eine Erfahrung, die mir für die Zukunft helfen wird.»
Mick weiter: «Ein Vergleich mit der Formel 2 ist schwierig, weil wir dort keine Servolenkung haben. Und die Bodenhaftung der GP-Boliden ist sensationell. Du hast dort praktisch auch nie ein Übersteuern. Wenn du einlenkst, dann macht das Heck auch mit. In der Formel 2 darfst du nie ganz ans Limit gehen, um schnell zu sein. Das Hauptproblem ist überall das gleiche: das Reifenfenster zu finden. Dort, wo der Gummi richtig arbeitet.»
Vettel: «Deutschland muss dem Jungen Zeit geben»
Mick: «Wenn eine Formel-1- Tür aufgeht, werde ich sie auch aufstossen!» Aber wo? McLaren hat seine zwei Fahrer bestätigt. Schumi stand nie auf der Wunschliste von Red Bull und eben Toro Rosso. Ferrari wird seinen Lehrling aus der Academy frühestens 2021 ins Werks-Visier nehmen. Racing-Point-Besitzer Stroll wird Schumi sicher nie neben seinen Sohn Lance setzen, dann wäre das Familienglück vorbei. Bei Williams kann Mick nur verlieren. Für Mercedes und Renault ist er kein Thema.
Bleiben die beiden Ferrari-Partner. Alfa-Sauber wird 2020 Giovinazzi wohl noch eine Chance geben. Einzige Möglichkeit: Haas-Ferrari, wo die beiden unbelehrbaren Kampfhähne Magnussen und Grosjean sogar aufpassen müssen, die Saison überhaupt im Cockpit zu beenden! Mick trocken: «Und sonst hänge ich eben noch eine zweite Formel-2-Saison an!» Unterstützung erhält er von Sebastian Vettel. «Deutschland muss dem Jungen Zeit geben», fordert der Ferrari-Star.