Wird so die F1 attraktiver?
Ecclestone will WM für Frauen einführen

F1-Boss Bernie Ecclestone hat mal wieder eine neue Idee. Der 84-Jährige will an den GP-Wochenenden eine separate Frauen-Wertung durchführen.
Publiziert: 30.03.2015 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:40 Uhr
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Die Spanierin Carmen Jorda ist zurzeit als Entwicklungsfahrerin für Lotus im Einsatz.
Foto: Lotus F1 Team
Von Raffael Aebli

In der Diskussion um mangelnde Attraktivität in der Formel 1 hat Bernie Ecclestone einen neuen Einfall: Eine Frauen-Wertung soll her!

«Für den Moment ist das nur ein Gedanke, aber ich denke, es wäre super für die Formel 1 und das gesamte Grand-Prix-Wochenende», erklärt der 84-Jährige dem englischen «Guardian».

Das Rennen der Frauen solle entweder vor dem WM-Lauf der Männer am Sonntag oder am Samstag vor dem Qualifying über die Bühne gehen.

Der Damenwelt wird so ein Schaufenster geboten. «Aus irgendeinem Grund schaffen es die Frauen nicht bis ganz oben, und es liegt bestimmt nicht daran, dass wir sie nicht wollen. Das würde eine Menge Aufmerksamkeit erregen und auch viele Sponsoren anziehen», ist sich Ecclestone sicher.

Anders sieht das Susie Wolff (32), die bei Williams-Mercedes gerade als Ersatzfahrerin durch Adrian Sutil (32) ersetzt wurde. «Das ist der falsche Ansatz. Woher sollen genügend fähige Frauen für ein ganzes Startfeld kommen?», fragt die Frau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff (43).

Zudem sei sie ihre ganze Karriere als einfacher Wettbewerber ohne Blick aufs Geschlecht gefahren und es gäbe keinen Anreiz für sie, eine Frauen-Wertung zu gewinnen. «Daran habe ich nicht das geringste Interesse. Es gibt sicher gescheitere Ideen, um Frauen im Motorsport zu fördern», stellt die Schottin klar.

Die letzte Frau, die in der Königsklasse an den Start ging, war die Römerin Giovanna Amati (55) 1992. Allerdings scheiterte die heutige Journalistin im Brabham-Judd dreimal im Qualifying.

Zuvor war Lella Lombardi (†50) nach zwölf Einsätzen im Brabham 1975 beim Todes-GP auf dem spanischen Montjuich (Rennabbruch, fünf Tote) mit Platz 6 als einzige Frau für einen halben WM-Punkt zuständig.

Heute sorgt neben Susie Wolff noch die Spanierin Carmen Jorda (26) für Schlagzeilen. Doch das Engagement der Lotus-Entwicklungsfahrerin und erfolglosesten GP3-Pilotin (3 Jahre nie Top 15) wird im F1-Zirkus nur belächelt.

Und auch die Schweizerin Simona De Silvestro (26) versuchte, beim Sauber-Team Fuss zu fassen. Nach einigen Testfahrten in der letzten Saison wurde die Zusammenarbeit aber wieder beendet. Nun fährt sie wieder in der Indycar-Serie, wo mit Danica Patrick (33) 2008 die erste Frau gar ein Rennen gewinnen konnte.

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